Zimt ist eines der ältesten bekannten Gewürze. Er wurde schon in der Bibel erwähnt und im alten Ägypten nicht nur als Getränkearoma und Medizin, sondern auch als Mittel zur Einbalsamierung verwendet. Zimt wurde so hoch geschätzt, dass er als kostbarer als Gold angesehen wurde. Um diese Zeit erhielt Zimt auch in China viel Aufmerksamkeit, welches sich in seiner Erwähnung in einem der frühesten Bücher über die pflanzliche Medizin Chinas, datiert um 2.700 vor Chr., widerspiegelt.

Die Popularität des Zimts ist im Laufe der Geschichte kontinuierlich gewachsen. Tatsächlich hat die Aufregung der jüngsten klinischen Studien, die seinen Nutzen bei der Blutzuckerkontrolle nachgewiesen haben, ein enormes Wiederaufleben der Popularität des Zimts bewirkt.

Obwohl nicht alle der anfänglichen Untersuchungen positive Effekte nachwiesen, zeigen neuere Studien bei Patienten mit Typ-2-Diabetes konsequent vielversprechende Ergebnisse. In experimentellen Modellen und Tierversuchen haben Forscher gezeigt, dass Zimt-Polyphenole Insulin-ähnliche Eigenschaften besitzen und die Glukoseaufnahme im Skelettmuskel und anderen Körpergeweben stimulieren.

Es wurden zwei umfangreiche Rezensionen der Rolle des Zimts bei der Blutzuckerkontrolle bei Typ-2-Diabetes veröffentlicht. Die erste wurde von Forschern von der University of California-Davis durchgeführt und im September 2011 im Journal of Medicinal Food veröffentlicht. Sie hat acht klinische Studien, die die Auswirkungen von ganzem Zimt und Zimtextrakt auf Menschen mit Typ-2-Diabetes oder Prediabetes untersucht haben, analysiert. Die Autoren berichteten, dass beide Zimtarten zu einem statistisch signifikanten Rückgang bei den Nüchternblutzuckerwerten führten.

 In einer neueren Meta-Analyse, die von Forschern der Universität von West-London durchgeführt und in der Ausgabe von Clinical Nutrition vom 12. Mai 2012 veröffentlicht wurde, untersuchten die Forscher die Auswirkungen von Zimt auf die Blutzuckerkontrolle bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Die Forscher untersuchten sechs randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 435 Patienten und folgerten, dass der Zimt half, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.

Eine weitere Doppelblindstudie wurde in der Online-Ausgabe von Nutrition Research vom Juni 2012 veröffentlicht. In dieser Studie wurde ein wasserlöslicher Zimtextrakt verwendet. Sechsundsechzig Patienten mit Typ-2-Diabetes wurden einer von drei Gruppen zugeordnet: Placebo, 120 mg Zimt-Nahrungsergänzung täglich oder 360 mg täglich für drei Monate. Alle Teilnehmer nahmen auch das Antidiabetikum Gliclazid ein.

Die Ergebnisse zeigten, dass nach drei Monaten die Nüchternblutzuckerwerte bei Patienten, die Zimt eingenommen hatten, signifikant niedriger waren: eine durchschnittliche Reduktion von 18 mg/dl in der Gruppe mit der niedrigen Dosis und 29 mg/dl in Gruppe mit der hohen Dosierung. In der Placebo-Gruppe wurde keine Veränderung beobachtet. Darüber hinaus waren die Triglyceridspiegel in der Gruppe mit der niedrigen Dosierung signifikant um durchschnittlich 68 mg/dl reduziert, aber nur geringfügig niedriger in der Gruppe mit der hohen Dosierung. Allerdings erreichte der HbA1c-Wert, der einen Hinweis auf die Blutzuckerkontrolle über einen Zeitraum von drei Monaten gibt, kein ideales Niveau, obwohl er in beiden Gruppen sank. Dies bedeutet, dass zusätzliche Maßnahmen (beispielsweise eine Gewichtsreduktion, eine niedrig glykämische Ernährung und Bewegung) zusätzlich erforderlich sind.

 Der Zimtextrakt, der in der Studie verwendet wurde, wurde in Form von Tabletten à 60 mg aus je 2,4 Gramm rohem Zimt gewonnen. Daher entsprach die Dosierung des wasserlöslichen Extrakts 4,8 bzw. 14,4 Gramm Zimt. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Formen von Zimtextrakten sowie rohes Zimtpulver auf dem Markt und es wurden damit gute klinische Ergebnisse erzielt. Meine Empfehlung ist, wasserlösliche Extrakte, die eine der in der Studie verwendeten ähnlichen Dosierung bieten, zu verwenden. Darüber hinaus bieten die Extrakte, die für die Typ-A-Polymere des Zimts standardisiert sind, eine bessere Qualitätskontrolle. Gewöhnlich sind diese Extrakte auf 3 Prozent Gesamt-Typ-A-Polymere standardisiert.

Das Fazit ist, dass Zimt und Zimtextrakte Typ-2-Diabetikern helfen können, aber keine Wunderwaffe sind. In den meisten Fällen ist eine zusätzliche Unterstützung erforderlich.