Ursprünglich veröffentlicht 2018 / Überarbeitet im März 2024

Was sind die Wechseljahre?

Für die meisten Frauen sind die Wechseljahre, auch Menopause genannt, gekennzeichnet durch das Ende der monatlichen Menstruation, wenn in den Eierstöcken keine aktiven Follikel mehr vorhanden sind, die Eizellen enthalten. Während dieser Zeit schwankt der Östrogen- und Progesteronspiegel und nimmt schließlich ab.

Wann setzen die Wechseljahre ein?

Dieser natürliche Vorgang tritt in der Regel ein, wenn eine Frau um die fünfzig Jahre alt ist, kann aber auch schon mit 40 oder erst mit 55 Jahren auftreten. 

Symptome der Wechseljahre

Mit der Menopause geht das Ende der Menstruation und eine Reihe häufiger Symptome einher:

  1. Hitzewallungen
  2. Kopfschmerzen
  3. Vaginitis (Scheidenentzündung)
  4. Harnwegsinfektionen
  5. Kalte Hände und Füße
  6. Vergesslichkeit
  7. Depressionen
  8. Konzentrationsschwäche

Zum Glück gibt es natürliche Methoden zur Linderung dieser Symptome. In diesem Artikel gehen wir auf diese Ansätze ein.

Die beste Ernährung in den Wechseljahren

Die wichtigste Ernährungsempfehlung zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden besteht darin, mehr pflanzliche Lebensmittel zu verzehren, besonders solche mit einem hohen Gehalt an Phytoöstrogenen, und zugleich die Menge an fettreichen tierischen Lebensmitteln und Zucker in der Ernährung zu reduzieren.[1] 

Phytoöstrogene sind Pflanzenstoffe, die sich an Östrogenrezeptoren binden können und die Wirkung des Östrogens, das nicht mehr gebildet wird, teilweise ersetzen können. Phytoöstrogene sind in ihrer Wirkung wesentlich schwächer als Östrogen. Aus diesem Grund wird eine Ernährung, die reich an Phytoöstrogenen ist, auch mit einem niedrigeren Risiko für Brustkrebs in Zusammenhang gebracht, der häufig durch Östrogen begünstigt wird. Man vermutet, dass aufgrund einer hohen Zufuhr von Phytoöstrogenen Hitzewallungen und andere Wechseljahrsbeschwerden in Kulturen, in denen sich die Menschen überwiegend pflanzlich ernähren, selten auftreten.[2]

An Phyotöstrogenen reiche Lebensmittel:

Eine Erhöhung der Zufuhr von Phytoöstrogenen in der Nahrung oder als Nahrungsergänzungsmittel trägt zur Verringerung von Hitzewallungen bei, fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit und unterstützt die Knochengesundheit.[2-5] Der Verzehr von gemahlenen Leinsamen ist besonders förderlich. Bei Frauen, die zweimal täglich 2 Esslöffel gemahlene Leinsamen verzehrten, verringerten sich die Anzahl und die Intensität der Hitzewallungen innerhalb von 6 Wochen um über 50 %.[6] Gemahlene Leinsamen tragen außerdem zur Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit bei, da sie zur Regulierung des Cholesterinspiegels und des Blutdrucks beitragen.[7]

Die besten Nahrungsergänzungsmittel für die Wechseljahre

Magnesium

Eine niedrige Magnesiumzufuhr ist in Industrieländern weit verbreitet. Ein niedriger Magnesiumspiegel kann zur Entstehung von Hitzewallungen beitragen, da die Blutgefäße dann empfindlicher auf die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren reagieren. 

Forscher der Virginia Commonwealth University haben herausgefunden, dass durch die Supplementierung von Magnesium zur Wiederherstellung des richtigen Spiegels die Blutgefäße stabiler werden und dadurch weniger auf hormonelle Veränderungen reagieren und Hitzewallungen bei Frauen in der Menopause verringert werden.[8] Für optimale Ergebnisse sollte man Magnesium in Citrat- oder Bis-Glycinat-Form einnehmen; 150 bis 250 mg dreimal täglich werden im Allgemeinen empfohlen.

Kiefernrinden- und Traubenkernextrakt

Kiefernrinden- und Traubenkernextrakt sind Quellen für PCOs (oligomere Proanthocyanidine), eine Art von Flavonoid. Klinische Studien mit diesen Extrakten zeigten einen erheblichen Nutzen für die Gesundheit der Blutgefäße. 

Was Wechseljahrsbeschwerden angeht, so haben Studien mit PCO-Extrakten in einer Dosierung von zweimal täglich 100 mg beachtliche Ergebnisse bei der Linderung von Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen und Stimmungsschwankungen sowie bei der Verbesserung der Cholesterin- und Blutdruckwerte bei Frauen, die gerade in die Wechseljahre kommen, gezeigt. So erhielten in einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie 96 Frauen mit mindestens einem Wechseljahrssymptom 8 Wochen lang entweder Traubenkernextrakt in niedriger Dosis (100 mg/Tag) oder in hoher Dosis (200 mg/Tag) oder ein Placebo.[9] Die Ergebnisse zeigten in den Gruppen, die den Traubenkernextrakt einnahmen, eine signifikante Abnahme der Hitzewallungen und der Schlaflosigkeit sowie eine Abnahme des Blutdrucks, wobei die Dosierung von 200 mg pro Tag die besten Ergebnisse erzielte. Die Muskelmasse nahm durch Traubenkernextrakt ebenfalls zu, vermutlich aufgrund seiner antioxidativen Wirkung, die den altersbedingten Muskelabbau hemmt.

Estro-G 100

Estro-G 100 ist ein gut erforschtes pflanzliches Präparat gegen Wechseljahrsbeschwerden, das aus standardisierten Extrakten von drei Pflanzen (Cynanchum wilfordiiPhlomis umbrosa, und Angelica gigas) besteht, die in der traditionellen koreanischen Medizin verwendet werden. 

Zu Estro-G 100 wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, darunter zahlreiche präklinische Studien und vier doppelblinde, placebokontrollierte klinische Studien am Menschen. In den vier klinischen Studien zeigte EstroG-100® eine deutliche Verbesserung bei der Linderung aller Wechseljahrsbeschwerden, einschließlich Hitzewallungen, Schlafstörungen, Nervosität, Melancholie, Schwindel, Müdigkeit, Parästhesien, Gelenkschmerzen und Scheidentrockenheit. Bei der Anwendung von Estro-G 100 wurden keine unerwünschten Wirkungen festgestellt.[12-15]

Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)

Traubensilberkerzenextrakt ist eines der am besten erforschten natürlichen Mittel bei Wechseljahrsbeschwerden. Die meisten, wenn auch nicht alle, Studien zeigen sehr positive Ergebnisse.[16] In der größten Studie, an der 629 Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden teilnahmen, wurde bereits 4 Wochen nach Beginn der Supplementierung mit Traubensilberkerzenextrakt bei etwa 80 % dieser Frauen eine deutliche Verbesserung der Wechseljahrsbeschwerden festgestellt.[17] Nach 6-wöchiger Einnahme erlebten mehr als 50 % der Frauen eine vollständige Linderung aller Wechseljahrsbeschwerden. 

In einer der am positivsten verlaufenen Doppelblindstudien, in der 80 Patientinnen 12 Wochen lang entweder Traubensilberkerzenextrakt (zweimal täglich zwei Tabletten, die täglich 4 mg 27-Desoxyactein liefern), konjugierte Östrogene (0,625 mg täglich) oder ein Placebo erhielten, erzielte Traubensilberkerzenextrakt die besten Ergebnisse.[18] Die Häufigkeit der Hitzewallungen pro Tag sank in der Gruppe, die Traubensilberkerzenextrakt erhielt, von durchschnittlich 5 auf weniger als 1. Im Vergleich dazu sank der Wert in der Östrogengruppe von nur 5 auf 3,5. Noch beeindruckender war die Wirkung von Traubensilberkerze auf den Aufbau der Vaginalschleimhaut. 

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Die meisten Menschen kennen wahrscheinlich die klinischen Forschungsergebnisse zu Johanniskrautextrakt im Hinblick auf die Verbesserung der Stimmung, allerdings hat der Extrakt auch einen beträchtlichen Nutzen bei der Verbesserung von Wechseljahrsbeschwerden, einschließlich Hitzewallungen, gezeigt. Die Ergebnisse zeigen sich im Allgemeinen im zweiten Monat der Supplementierung. In einer Doppelblindstudie mit Frauen in den Wechseljahren konnte Johanniskrautextrakt (900 mg dreimal täglich) die Häufigkeit und den Schweregrad der Hitzewallungen nach dreimonatiger Einnahme deutlich verringern. Außerdem wurden erhebliche Verbesserungen bei der Lebensqualität und der Schlafqualität festgestellt..[19]

Maca (Lepidium meyenii)

Die MacaPflanze besitzt eine rübenförmige Wurzel, die in ihrer Heimat, der nördlichen Puna-Region in Peru und Bolivien, wo sie knapp oberhalb der Baumgrenze, aber unterhalb der permanenten Schneedecke gedeiht, noch immer als Nahrungsmittel verzehrt wird. Maca ist die am höchsten gedeihende Nahrungspflanze der Welt. Maca wird seit Tausenden von Jahren aufgrund ihrer potenziellen Fähigkeit geschätzt, die Energie, Ausdauer und Fruchtbarkeit zu steigern. 

Präklinische Studien deuten darauf hin, dass die Pflanze die Funktion der Kontrollzentren des endokrinen Systems (Hypothalamus und Hypophyse) fördert und direkt auf die endokrinen Drüsen (z. B. Eierstöcke, Nebennieren und Schilddrüse) wirkt. In zwei doppelblinden, placebokontrollierten Studien mit Frauen in den Wechseljahren hat sich die Einnahme von Maca als günstig für die Reduzierung von Hitzewallungen und die Verbesserung der Schlafqualität, der Stimmung und des Energieniveaus erwiesen.[20,21] 

Zusammenfassung

Die Wechseljahre sind eine Phase der Veränderung, die sich auf jede Frau anders auswirkt. Das Ausmaß der Beschwerden variiert von kaum spürbar bis hin zu stark beeinträchtigend. Aber keine Sorge. Hier ein paar hilfreiche Empfehlungen!

  • Beginnen Sie damit, die Ernährungsempfehlungen zu befolgen: Nehmen Sie Lebensmittel zu sich, die reich an Phytoöstrogenen sind, und ergänzen Sie Ihren täglichen Speiseplan mit zwei Esslöffeln gemahlenen Leinsamen.
  • Magnesium ist wichtig! Nehmen Sie abends 250 bis 400 mg ein, um Hitzewallungen zu lindern und einen erholsamen Schlaf zu fördern. Das Thema Magnesium ist wichtig, also vergessen Sie es nicht!
  • Traubenkern- oder Kiefernrindenextrakt bietet mehr als nur Linderung bei Hitzewallungen und positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Nehmen Sie mindestens 200 mg täglich.
  • Auch Heilpflanzen sind eine wertvolle Hilfe! Wählen Sie auf Basis Ihrer wesentlichen Beschwerden:
    • EstroG-100 bei einer großen Bandbreite an Symptomen
    • Traubensilberkerze bei Hitzewallungen und Scheidentrockenheit
    • Johanniskrautextrakt bei Depressionen
  • Sie wünschen sich mehr Energie und sexuelles Verlangen? Beziehen Sie Maca in Ihren Nahrungsergänzungsmittelplan ein, um mehr Schwung zu erleben.

Denken Sie dran: Ihre Reise ist einzigartig! Kümmern Sie sich um sich selbst während dieser Phase der Veränderung. 

Quellenangaben:

  1. Herber-Gast GC, Mishra GD. Fruit, Mediterranean-style, and high-fat and -sugar diets are associated with the risk of night sweats and hot flushes in midlife: results from a prospective cohort study. Am J Clin Nutr. 2013;97(5):1092–1099.
  2. Patra S, Gorai S, Pal S, Ghosh K, Pradhan S, Chakrabarti S. A review on phytoestrogens: Current status and future direction. Phytother Res. 2023 Jul;37(7):3097-3120. 
  3. Barnard ND, Kahleova H, Holtz DN, et al. A dietary intervention for vasomotor symptoms of menopause: a randomized, controlled trial. Menopause. 2023 Jan 1;30(1):80-87. 
  4. Durazzo A, Carcea M, Adlercreutz H, et al. Effects of consumption of whole grain foods rich in lignans in healthy postmenopausal women with moderate serum cholesterol: a pilot study. Int J Food Sci Nutr. 2014 Aug;65(5):637-45.
  5. Rattanatantikul T, Maiprasert M, Sugkraroek P, Bumrungpert A. Efficacy and Safety of Nutraceutical on Menopausal Symptoms in Post-Menopausal Women: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Clinical Trial. J Diet Suppl. 2022;19(2):168-183. 
  6. Pruthi SL, Thompson PJ, Novotny DL, et al. Pilot evaluation of flaxseed for the management of hot flashes. J Soc Integ Oncol. 2007;5(3):
  7. Parikh M, Maddaford TG, Austria JA, et al. Dietary Flaxseed as a Strategy for Improving Human Health. Nutrients. 2019 May 25;11(5):1171.
  8. Park H, Parker GL, Boardman CH, Morris MM, Smith TJ. A pilot phase II trial of magnesium supplements to reduce menopausal hot flashes in breast cancer patients. Support Care Cancer. 2011 Jun;19(6):859-63.
  9. Terauchi M, Horiguchi N, Kajiyama A, Akiyoshi M, Owa Y, Kato K, Kubota T. Effects of grape seed proanthocyanidin extract on menopausal symptoms, body composition, and cardiovascular parameters in middle-aged women: a randomized, double-blind, placebo-controlled pilot study. Menopause. 2014 Sep;21(9):990-6.9. 109. 
  10. Yang H-M, Liao MF, Zhu S-Y, et al. A randomised, double-blind, placebo-controlled trial on the effect of Pycnogenol on the climacteric syndrome in perimenopausal women. Acta Obstetricia et Gynecologica. 2007;86:978–985.
  11. Luzzi R, Belcaro G, Hosoi M, et al. Normalization of cardiovascular risk factors in peri-menopausal women with Pycnogenol®. Minerva Ginecol. 2017;69(1):29–34.
  12. Farzaneh F, Fallah G, Khalili-Chelik A, Fallah A, Hosseini M. Estro G-100 herbal extract and hot flashes in postmenopausal women: A randomized double-blinded controlled trial. Explore (NY). 2023 Sep 19:S1550-8307(23)00224-0. 
  13. Kim T, Ryu KJ, Lee S, et al. A 12-Week, Multi-Center, Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Clinical Trial for the Evaluation of the Efficacy and Safety of the Herbal Extract (EstroG-100®) on Menopausal Symptoms. HSOA J Reprod Med Gynaecol Obstet.2022;7:106. 
  14. Chang A, Kwak BY, Yi K, Kim JS. The effect of herbal extract (EstroG-100) on pre-, peri- and post-menopausal women: a randomized double-blind, placebo-controlled study. Phytother Res. 2012 Apr;26(4):510-6. 
  15. Lee KH, Lee DJ, Kim SM, et al. Evaluation of effectiveness and safety of natural plants extract (Estromon®) on perimenopausal women for 1 year. J Menopausal Med 2005;11:16-26.
  16. Borrelli F, Ernst E. Cimicifuga racemosa: a systematic review of its clinical efficacy. Eur J Clin Pharmacol. 2002;58:235–24
  17. Stolze H. An alternative to treat menopausal complaints. Gyne 1982;3:14–16.
  18. Stoll W. Phytopharmacon influences atrophic vaginal epithelium. Double-blind study—Cimicifuga vs. estrogenic substances.  Therapeuticum  1987;1;23–31.
  19. Abdali K, Khajehei M, Tabatabaee R. Effect of St. John’s wort on severity, frequency, and duration of hot flashes in premenopausal, perimenopausal and postmenopausal women: a randomized, double-blind, placebo-controlled study. Menopause. 2010;17(2):326–331.
  20. Meissner H, Mscisz A, Reich-Bilinska R, et al. Hormone-balancing effect of pre-gelatinized organic maca (Lepidium peruvianum Chacon): (III) Clinical response of early-postmenopausal women to Maca in a doubleblind, randomized, placebo-controlled, crossover configuration, outpatient study. Int J Biomedical Science. 2006;2(4):375–394.
  21. Brooks NA, Wilcox G, Walker KZ, et al. Beneficial effects of Lepidium meyenii (Maca) on psychological symptoms and measures of sexual dysfunction in postmenopausal women are not related to estrogen or androgen content. Menopause. 2008 Nov-Dec;15(6):1157-62.