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Von Dr. Brittany Oliver, M.D., F.A.A.D.
Peptide sind nichts wirklich Neues, wenn es um Inhaltsstoffe für die Hautpflege geht. In den letzten zwei Jahren haben Peptide in immer mehr Anti-Aging-Produkten Einzug gehalten – und viele Beauty-Fans und Hautexperten sind sich einig, dass Peptide bei der Hautpflege unsere Aufmerksamkeit verdient haben.
Doch was sind Peptide genau und was bringen sie unserer Haut? Wenn Sie neugierig geworden sind, lassen Sie mich, eine zertifizierte Dermatologin, die Wissenschaft hinter den Peptiden näher beleuchten und erläutern, warum Sie sie in Ihr Hautpflegeprogramm einbeziehen sollten.
Man kann sich Peptide als Bausteine von Proteinen vorstellen, die aus Ketten verschiedener Kombinationen von Aminosäuren bestehen. Die zahlreichen in unserem Körper natürlich vorkommenden Peptidmoleküle haben verschiedene Signalfunktionen zur Aufrechterhaltung der Homöostase, also des Gleichgewichts in unserem System.
In der Haut bilden Peptide die Grundbausteine von Kollagen, Elastin und Keratin – all dies sind Beispiele für Proteine, die eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung von Halt und Struktur in unserer Haut spielen. Mit zunehmendem Alter verlieren wir Kollagen und Elastin. Dies führt zu einem Verlust an Stützkraft und Struktur, die unsere Haut braucht, um ihr gesundes, jugendliches Aussehen zu bewahren. Die Haut wird glanzlos, es entstehen feine Linien und Falten, es kommt zu sichtbaren Strukturveränderungen, verminderter Festigkeit.
Peptide sind ein beliebter Hautpflegebestandteil, weil sie, so wird vermutet, gut in die Haut einziehen und eine Vielzahl von Funktionen erfüllen können, darunter auch die Reduzierung der Anzeichen vorzeitiger Hautalterung. Um zu verstehen, wie Peptide wirken, sollten wir erst einmal einen Schritt zurückgehen und uns mit der Physiologie der Hautalterung befassen.
Die Haut enthält Fibroblasten, spezialisierte Zellen, die für die Bildung der extrazellulären Matrix (EZM) unserer Haut verantwortlich sind. Die EZM ist ein komplexes und dynamisches Gewebe, das über 70 % des Trockengewichts unserer Haut ausmacht und für die Regeneration der Haut verantwortlich ist. Verschlechtert sich die EZM durch den Abbau von Kollagen und Elastin, treten sichtbare Zeichen der Alterung auf.
Die topische Anwendung von Peptiden für die Hautpflege trägt dazu bei, die Kollagen- und Elastinproduktion zu steigern, indem diese Fibroblasten über komplexe Signalketten stimuliert werden. Dies wiederum wirkt der Zellalterung entgegen, die mit zunehmendem Alter auftritt. Und das alles ist nicht nur graue Theorie – mehrere Studien belegen die Fähigkeit von Peptiden, das Erscheinungsbild von Falten im Gesicht zu verbessern und die Geschmeidigkeit und Festigkeit der Haut zu steigern.
Produkte, die Peptide enthalten, bieten möglicherweise folgende Vorteile:
Verschiedene Peptide erfüllen unterschiedliche Funktionen in der Haut. Aus diesem Grund enthalten viele Produkte mehr als ein Peptid in ein und derselben Rezeptur. Es gibt vier Hauptgruppen von Peptiden, die in der Kosmetik verwendet werden:
Jede Gruppe übt ihre Antig-Aging-Wirkung über einen anderen Mechanismus aus. &nsbp;
Signalpeptide sind die am häufigsten in der Hautpflege verwendeten Peptide. Sie dienen dazu, Botschaften oder Signale an die Haut zu senden, um die Produktion von Kollagen, Elastin und anderen wichtigen Proteinen zu fördern.
Trägerpeptide führen der Haut Spurenelemente wie Kupfer zu. Wir wissen seit Jahrzehnten, dass Kupfer für die Synthese von reifem, funktionellem Kollagen entscheidend ist. (Fun Fact: Kupferkomplexe wirken auch lichtbedingten Anzeichen von Hautalterung entgegen, indem sie Altersflecken aufhellen!)
Enzymhemmende Peptide verzögern den natürlichen Kollagenabbau, der im Laufe der Zeit passiert.
Neurotransmitterpeptide mildern das Erscheinungsbild von Fältchen, indem sie die an der Muskelkontraktion beteiligten Nervensignale blockieren. Wissen Sie, wo Neurotransmitterpeptide noch drinstecken? In injizierbaren Neurotoxinen wie Botox! Tatsächlich werden Neurotransmitterpeptide in der Hautpflege mit „topischem Botox“ gleichgestellt.
Doch bevor Sie sich zu früh freuen, sollten Sie wissen, dass ein topisches Produkt wahrscheinlich nicht annähernd den gleichen Grad an Muskelentspannung bewirkt wie ein injizierbares Neurotoxin, da es nicht so tief in die Haut eindringen kann – Botox und andere Neurotoxine (Dysport, Xeomin) sind in dieser Hinsicht immer noch Spitzenreiter.
Wo fängt man also im Hautpflegesortiment an, wenn man ein peptidhaltiges Produkt einbeziehen möchte? Den größten Nutzen haben Sie wahrscheinlich, wenn Sie zu einem Leave-on-Produkt wie einer Feuchtigkeitscreme, einem Serum oder einer Augencreme greifen.
Multitasking-Produkte sind die richtige Wahl. Peptide harmonieren gut mit den meisten anderen Inhaltsstoffen, die üblicherweise in Feuchtigkeitscremes enthalten sind. Halten Sie Ausschau nach einem Produkt mit anderen nützlichen Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure, Niacinamid, Squalan und Vitamin B5.
Der Olay Regenerist Collagen Peptide 24 Hydrating Moisturizer enthält patentierte, winzige Mikropeptide, die zu einer ausgezeichneten Aufnahme beitragen.
Um ein konzentriertes Produkt zu erhalten, können Sie Ihre Feuchtigkeitscreme in mehreren Schichten auftragen oder ein Serum in Betracht ziehen. DERMA E Advanced Peptides & Collagen Serum und Sympli Beautiful Age Refining Facial Oil nutzen beide die Kraft mehrerer Peptide in ihren Formeln.
Für die empfindliche Augenpartie empfehlen wir eine Augencreme mit Vitaminen und Peptiden, wie die CosRx Advanced Snail Mucin Peptide Eye Cream, die fünf verschiedene Peptide enthält. Die Neutrogena Peptide Multi Action Eye Cream ist eine weitere ausgewogene Option. Sie enthält zwei verschiedene Peptide sowie Vitamin B, Vitamin C und Vitamin E, die die Augenpartie aufhellen und Schwellungen lindern.
Wenn Sie sich entspannen und ein wenig verwöhnen möchten, probieren Sie eine Peptidmaske wie die Collagen Peptide Vital Beauty Mask by Mary & May oder die Lapcos Collagen Beauty Firming Sheet Mask aus.
Ein Artikel über Peptide in der Kosmetikwelt wäre nicht vollständig ohne die Erwähnung oraler Kollagenpräparate. Ich werde oft nach Anti-Aging-Präparaten gefragt und danach, ob sie ihr Geld wert sind. Nehmen wir uns also etwas Zeit, um über oral einzunehmende Peptidpräparate zu sprechen.
Kollagenpräparate sorgen in der Welt der Dermatologie für Kontroversen, da es an soliden, gut angelegten klinischen Studien fehlt, in denen ihre Auswirkungen auf die Hautpflege untersucht werden. Durch die orale Einnahme von Kollagenpeptiden kann deren Aufnahme im Verdauungstrakt und ihren Transport in den Blutkreislauf erleichtert werden. Im Vergleich zur äußeren Anwendung sollte dies eine höhere Wirksamkeit der gewünschten kollagenstimulierenden Wirkung zur Folge haben.
Es liegen zwar noch keine stichhaltigen, endgültigen Belege für eine routinemäßige Empfehlung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Kollagenpeptiden vor, doch wir wissen, dass sie als sehr sicher gelten und über den Anti-Aging-Effekt hinaus auch Vorteile für die Gesundheit von Knochen und Gelenken bieten können. Dennoch ist es eine gute Idee, jedes neue Nahrungsergänzungsmittel mit Ihrem Arzt zu besprechen.
Egal, ob Sie Peptide in Form von Seren, Gesichtswasser oder Masken verwenden möchten: Hier sind ein paar nützliche Tipps, die Sie beachten sollten. Die meisten Produkte sind so sanft, dass sie zweimal täglich angewendet werden können. Um jedoch das Beste aus Ihrem Produkt herauszuholen, sollten Sie es nicht gleichzeitig mit bestimmten Wirkstoffen, wie z. B. AHAs (Alpha-Hydroxysäuren), auftragen, da die Säuren Proteine abbauen und die Wirksamkeit Ihres Peptidserums oder Ihrer Creme beeinträchtigen können. Versiegeln Sie tagsüber alles mit einer Sonnencreme als letzten Schritt Ihrer Routine.
Peptide sind aus verschiedenen Gründen interessant. Zum einen verstehen wir ihren Wirkmechanismus und wie sie auf sehr elegante Weise zahlreiche biologische Abläufe im Körper unterstützen. Die Forschung entwickelt ständig neue und innovative Wege, um dieses Wissen anzuwenden, und wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem Peptide ihre Position als begehrter Hautpflege-Inhaltsstoff gefestigt haben.
Aber es gehört zu meinem Job, Erwartungen zu wecken, und es wäre zu optimistisch zu glauben, dass Peptide allein so wirksam sein könnten wie altbewährte, besser untersuchte Anti-Aging-Wirkstoffe. Auch wenn Peptide kein Ersatz für bewährte Produkte wie Retinoide, Antioxidantien und Sonnencreme sind, bin ich überzeugt, dass sie sich ideal als Ergänzung für jede bestehende Hautpflegeroutine eignen.
Quellenangaben:
