In den USA sind und waren Vitamin-Fruchtgummis sehr verbreitet und jeder Erwachsene erinnert sich an die süß schmeckenden Vitaminbomben aus seiner Kindheit. Eine der besten Methoden, Kinder dazu zu bringen, ausreichend Vitamine zu sich zu nehmen, besteht darin, diese als leckere fruchtige Snacks zu tarnen. Apfelessig-Fruchtgummis sorgen bei Kindern eher weniger für Begeisterung, stehen aber bei Erwachsenen hoch im Kurs. In letzter Zeit erfreuen sich Apfelessig-Fruchtgummis zunehmender Beliebtheit – hier ein kurzer Überblick, worum es sich bei Apfelessig überhaupt handelt und warum er aktuell so im Trend liegt.

Was ist Apfelessig?

Apfelessig ist seit Jahrhunderten als Lebensmittel in der Küche sowie als Hausmittel zur medizinischen Verwendung beliebt. Apfelessig werden zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Wirkung von Apfelessig zur Behandlung oder Heilung von Krankheiten bislang nicht belegt ist, nichtsdestotrotz kann er ergänzend eingesetzt werden und so die Gesundheit fördern. Manche Menschen behaupten, dass Apfelessig zur Vorbeugung und Behandlung vieler Krankheiten wie zum Beispiel Krebs verwendet werden kann, hierzu liegen allerdings keine wissenschaftlichen Belege vor. 

Bei der Herstellung von Apfelessig und Apfelwein gibt es Unterschiede. Beide werden aus gepressten Äpfeln hergestellt, beim Apfelessig werden die Äpfel jedoch fermentiert. Bei der Fermentation handelt es sich um einen chemischen Aufspaltungsprozess, an dem Bakterien oder Hefepilze beteiligt sind. Während des Fermentationsprozesses wird der in den Äpfeln enthaltene Zucker in Alkohol umgewandelt und nach weiterer Fermentierung und der Zugabe gutartiger Bakterien entsteht Essigsäure. Essigsäure ist einer der Hauptbestandteile von Essig und verantwortlich für zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften von Essig und Apfelessig. Andere Arten von Essig werden durch Fermentieren von Getreide gewonnen, während Apfelessig durch Fermentieren von Äpfeln hergestellt wird.

Apfelessig ist entweder gefiltert oder ungefiltert erhältlich:

  • Ungefilterter Apfelessig lässt sich durch seine natürliche Trübung erkennen, er wird deshalb auch als naturtrüber Apfelessig bezeichnet. Die Trübung bedeutet nicht, dass er schlecht geworden ist. Im Gegenteil: Es handelt sich um Eiweiß, Enzyme und gute Darmbakterien. Wenn Sie ungefilterten Apfelessig verwenden, sollten Sie ihn vor dem Gebrauch schütteln.
  • Gefilterter (klarer) Apfelessig wurde gefiltert und wahrscheinlich pasteurisiert. 

Beide Arten von Apfelessig lassen sich für viele Zwecke verwenden, etwa zum Backen, Kochen, für Kosmetik und sogar für den Hausputz. Es handelt sich um sehr vielseitiges Hausmittel und Lebensmittel zugleich. 

Der gesundheitliche Nutzen von Apfelessig

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften sind einer der wesentlichen Gründe für die große Beliebtheit von Apfelessig. Hier einige der wichtigsten gesundheitlichen Aspekte, bei denen Apfelessig sich positiv auswirken kann. 

1. Regulierung des Blutzuckerspiegels

Blutzucker bezeichnet die Menge an Glukose im Blut, die der Körper als Energiequelle nutzen kann. Ein im Wechsel stark steigender und sinkender Blutzuckerspiegel kann chronische Erkrankungen zur Folge haben. Einige Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Apfelessig vor eine kohlenhydratreichen Mahlzeit die Geschwindigkeit reduzieren kann, in der die Nahrung vom Magen in den Darm transportiert wird. Eine langsamere Magenentleerung kann dem Hochschnellen des Blutzuckerspiegels vorbeugen. Apfelessig kann zudem die Insulinsensibilität verbessern, indem mehr Glukose aus dem Blutkreislauf hinausbefördert wird. Es konnte gezeigt werden, dass ca. 4 TL pro Tag eine positive Wirkung haben können. Achten Sie darauf, Ihre Medikamente wie verordnet einzunehmen, und sprechen Sie alle diesbezüglichen Änderungen mit Ihrem Arzt ab.

2. Gewichtsregulierung

Manche Personen berichten von einer besseren Gewichtsregulierung durch Supplementierung mit Apfelessig. Häufig wird von einem Sättigungsgefühl berichtet, welches zu einer geringeren Nahrungsaufnahme führt. Eine 3 Monate andauernde Studie kam zum Ergebnis, dass die tägliche Einnahme von Apfelessig zu einer Reduktion von Bauchfett sowie zu einem Gewichtsverlust führte. Die besten Resultate zeigten sich bei einer gleichzeitigen Veränderung von Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Den Lebensstil um ein Element zu ergänzen hat wahrscheinlich keinen besonderen Effekt auf den allgemeinen Gewichtsverlust oder die Gewichtsregulierung. Für langfristigen Erfolg bei der Gewichtsregulierung sollten Sie einen Ernährungsberater konsultieren. 

3. Abtötung von Bakterien

Essig wird seit vielen Jahren aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften verwendet, vor allem als Bestandteil von Reinigungsmitteln und zum Einlegen von Lebensmitteln. Essig, einschließlich Apfelessig, kann zur Abtötung von Krankheitserregern wie Bakterien beitragen, möglicherweise jedoch nicht so wirksam wie chemische Reiniger. Er kann auch zur Haltbarmachung von Lebensmitteln eingesetzt werden, da er das Wachstum von Bakterien auf Nahrung hemmt, so dass diese nicht so schnell verdirbt.

4. Senkung des Cholesterinspiegels

Einige Studien haben gezeigt, dass Apfelessig die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung senken kann. Diese Erkrankungen sind häufig genetisch bedingt, Änderungen in der Ernährung scheinen allerdings auch einen positiven Beitrag zu leisten. Eine Tierstudie zeigte, dass die Einnahme von Apfelessig den Cholesterin- und Triglyceridspiegel senkte, die beide mit der Herzgesundheit in Verbindung gebracht werden. Da keine aussagekräftigen Humanstudien hinsichtlich dieser Behauptungen vorliegen, ist keine definitive Schlussfolgerung möglich.

Wie Sie Apfelessig einnehmen können

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Apfelessig einzunehmen: Er ist in flüssiger Form, in Form von Kapseln oder Tabletten sowie als Fruchtgummis erhältlich. In letzter Zeit erfreuen sich Fruchtgummis großer Beliebtheit als Darreichungsform von Nahrungsergänzungsmitteln, gerade bei Menschen, die den Geschmack der anderen Darreichungsformen nicht mögen. Fruchtgummis sind essbar, süß und weich, und zuweilen sind sie in verschiedenen Formen und Größen erhältlich. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Fruchtgummis hat mehrere Vorteile: 

  • Fruchtgummis sind praktisch. Wenn man unterwegs ist oder es eilig hat, lassen sich Apfelessig-Fruchtgummis ganz einfach überall hin mitnehmen. Sie lassen sich einfach einnehmen, und man muss kein Wasser dazu trinken oder sich beim Packen über die benötigte Menge an Flüssigkeit Gedanken machen. 
  • Fruchtgummis sind allgemein sehr beliebt, da sie besser schmecken als andere Darreichungsformen von Nahrungsergänzungsmitteln. Das macht ihre Einnahme attraktiver. Zudem hat man mehr Lust, die Vitamine einzunehmen, und vergisst es seltener.
  • Es kann zu einem angenehmen Tagesritual werden, ein Vitamin-Fruchtgummi einzunehmen. Die beste Art, sich an etwas Wichtiges zu erinnern, ist, wenn man dabei Spaß hat. Und Fruchtgummis zu naschen macht zweifellos Spaß. 

Worauf man bei der Wahl eines Fruchtgummi-Nahrungsergänzungsmittels achten sollte, ist der Zuckergehalt. Damit es süß wie ein Fruchtsnack schmeckt, muss manchmal Zucker zugesetzt werden. Manche Vitamin-Fruchtgummis können 2–8 g Zucker pro Portion enthalten. Je mehr zugesetzter Zucker, desto weniger gesund ist das Produkt, selbst wenn gesundheitsfördernde Zutaten wie Apfelessig enthalten sind. Wird auf Zucker verzichtet, enthalten die Fruchtgummis möglicherweise künstliche Süßstoffe oder Zuckeralkohole, die bei manchen Menschen Verdauungsbeschwerden hervorrufen können. 

Weil sie so lecker sind, kann es leicht passieren, dass man zu viele Fruchtgummis verzehrt. Achten Sie auf die empfohlene Portionsgröße und halten Sie sich daran. Zu viele Fruchtgummis können zu einer Vitamin- oder Mineralstoffüberdosis führen.

Wer als Veganer oder Vegetarier seinen täglichen Speiseplan um Apfelessig-Fruchtgummis oder beliebige andere Vitamin-Fruchtgummis ergänzen möchte, sollte sich die Zutatenliste ansehen. Viele Fruchtgummis enthalten Maisstärke, Wasser, Zucker, Farbstoff und Gelatine. Gelatine wird aus Tierknochen und tierischem Bindegewebe hergestellt und ist nicht für Veganer oder Vegetarier geeignet. Wählen Sie stattdessen für Veganer geeignete Apfelessig-Fruchtgummis, die Pektin statt Gelatine enthalten.

Wie Sie Apfelessig verwenden können

Sie können Apfelessig nicht nur oral als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, sondern auch beim Hausputz oder zum Kochen oder Backen. Hier ein paar Ideen, wie Sie diesen Alleskönner in Ihre tägliche Routine integrieren.

  • Stellen Sie einen Allzweckreiniger her, indem Sie 1 Tasse Wasser mit einer halben Tasse Apfelessig mischen.
  • Haben Sie Obst im Haushalt, das schon etwas zu lange herumliegt? Dann brauchen Sie womöglich eine Fruchtfliegenfalle. Geben Sie 1/4 Tasse Apfelessig in ein Glas und geben Sie ein paar Tropfen Spülmittel hinzu – in kürzester Zeit sitzen die Fruchtfliegen in der Falle.
  • Stellen Sie eine Obst- und Gemüse-Waschlösung her, um Ihre Lebensmittel besser zu reinigen. Die Verwendung von Apfelessig zum Abwaschen von Obst und Gemüse kann Bakterien wie E. coli und Salmonellen reduzieren.

Mögliche Nebenwirkungen von Apfelessig

Die Einnahme von Apfelessig ist meistens unbedenklich, kann bei manchen Personen aber Nebenwirkungen verursachen. Aufgrund des hohen Säuregehalts kann die regelmäßige Einnahme den Zahnschmelz schädigen. Menschen, die Medikamente wie Insulin oder Diuretika nehmen, sollten ihren Arzt zu Rate ziehen, bevor sie Änderungen vornehmen, da Wechselwirkungen zwischen Apfelessig und Insulin oder Diuretika möglich sind. Wenn Sie nach der Einnahme von Apfelessig an Übelkeit oder Erbrechen leiden, kann dies am hohen Säuregehalt liegen. Beenden Sie unverzüglich die Einnahme und suchen Sie einen Arzt auf.  

Fazit

Insgesamt kann Apfelessig von großem Nutzen sein – sowohl im Haushalt als auch hinsichtlich seiner möglichen gesundheitsfördernden Wirkungen auf Blutzucker, Gewichtsregulierung und Darmflora. Wenn Sie in Betracht ziehen, Apfelessig zu konsumieren, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt, bevor Sie etwas an Ihren Ernährungsgewohnheiten ändern. 

Quellenangaben:

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  8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16988647/
  9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4430692/