Der Council for Responsible Nutrition (CRN) führt jedes Jahr eine Umfrage durch, in der Trends hinsichtlich der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln in den USA ermittelt werden. Die Ergebnisse für 2020 zeigen, dass ungefähr 75 % der Amerikaner Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Ähnliche Ergebnisse haben sich auch in den Vorjahren abgezeichnet. Was genau ist ein Nahrungsergänzungsmittel? Wie werden Nahrungsergänzungsmittel hergestellt? Auf welche Weise wird deren Herstellung und Vertrieb reguliert? Wieso werden sie von so vielen Menschen eingenommen? 

Im Mittelpunkt des zunehmenden Einsatzes von Nahrungsergänzungsmitteln in den Vereinigten Staaten in den letzten drei Jahrzehnten steht eine der wichtigsten Gesetzesvorlagen in der Geschichte der USA – der Dietary Supplement Health and Education Act (DSHEA) von 1994. Diese wegweisende Gesetzesvorlage war das Ergebnis einer enormen Unterstützung seitens der amerikanischen Öffentlichkeit. Durch die Verabschiedung des DSHEA erkannte der Kongress an, dass die Menschen an Nahrungsergänzungsmitteln interessiert sind, weil sie sich gesundheitliche Vorteile davon versprechen. Dank des DSHEA war es nun einfacher zu bestimmen, welche Produkte als Nahrungsergänzungsmittel bezeichnet werden können und wie deren Regulierung auszusehen hat.

‌‌‌‌Was ist ein Nahrungsergänzungsmittel?

Der DSHEA definierte ein Nahrungsergänzungsmittel als ein oral eingenommenes Produkt, das einen „Nahrungsbestandteil“ enthält, der die Ernährung ergänzen soll. Zu den „Nahrungsbestandteilen“ in diesen Produkten zählen beispielsweise VitamineMineralienKräuter oder andere pflanzliche Stoffe, Aminosäuren sowie Stoffe wie etwa Enzyme, Nährstoffzusätze und Stoffwechselprodukte. 

Nahrungsergänzungsmittel werden in vielen Formen angeboten, z. B. als Tabletten, Kapseln, Weichgelatinekapseln, Gelkapseln, Flüssigkeiten oder Pulver. Darüber hinaus sind noch andere Formen denkbar, so etwa als Riegel oder Getränk. Wenn dies jedoch der Fall ist, dürfen die Informationen auf dem Etikett das Produkt nicht als herkömmliches Lebensmittel oder als einziges Element einer Mahlzeit bzw. Diät darstellen. 

Unabhängig von ihrer Form ordnet der DSHEA Nahrungsergänzungsmittel einer speziellen Kategorie zu. Genau genommen fallen sie unter die allgemeine Produktkategorie „Lebensmittel“, nicht unter „Medikamente“. Daher fordert der DSHEA, dass jedes Nahrungsergänzungsmittel auch als solches gekennzeichnet wird.

‌‌Werden Nahrungsergänzungsmittel reguliert?

Im Rahmen des DSHEA erhielt die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Richtlinien zur Überwachung der Nahrungsergänzungsmittelbranche sowie der Richtigkeit der gemachten Angaben. Darüber hinaus regelt die Federal Trade Commission (FTC) die Werbung für Nahrungsergänzungsmittel. 

Wie bei jedem Lebensmittelprodukt schreibt das Bundesgesetz vor, dass Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln sicherstellen müssen, dass die auf den Markt gebrachten Produkte in cGMP-Einrichtungen hergestellt und genau gekennzeichnet werden. Überdies sind derartige Produkte Qualitätskontrolltests zu unterziehen, um deren Sicherheit zu bestätigen.

‌‌‌‌Wie sind Etiketten von Nahrungsergänzungsmitteln zu lesen?

Dank des DSHEA liegen der FDA nun Anforderungen an Nahrungsergänzungsetiketten vor, die den Konsumenten helfen können, zu verstehen, was sie kaufen.

Zu den Informationen, die auf den Etiketten von Nahrungsergänzungsmitteln angegeben werden müssen, zählen:

  • Identitätserklärung (z. B. „Vitamin D3“) 
  • Nettoinhaltsmenge (z. B. „60 Kapseln“) 
  • Struktur- und funktionsbezogene Hinweise werden auf dem Etikett angegeben, um allgemeine Angaben dazu bereitzustellen, inwiefern sich das Produkt günstig auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken kann. Dabei muss jedoch verdeutlicht werden, dass es nicht zur Diagnose, Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten gedacht ist.
  • Gebrauchsanweisung (z. B. „Nehmen Sie täglich eine Kapsel ein.“) 
  • Nährstoffangaben (z. B. Portionsgröße, Menge und Wirkstoff) 
  • Andere Zutaten, die in absteigender Reihenfolge hinsichtlich ihres Anteils und nach gebräuchlichem Namen oder proprietärer Mischung aufzulisten sind. 
  • Name und Geschäftssitz des Herstellers, Verpackers oder Vertreibers. Diese Informationen enthalten die Adresse, unter der man weitere Produktinformationen anfordern kann. 

‌‌‌‌Gesundheitsbezogene Angaben auf Nahrungsergänzungsmitteln

Ein Nahrungsergänzungsmittel unterscheidet sich von einem Medikament dadurch, dass darauf keine Behauptung vermerkt sein darf, dass es zur Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten geeignet ist.

Der Unterschied zwischen einem Nahrungsergänzungsmittel und einem Medikament kann komplex sein. So kann Niacin (Vitamin B3) beispielsweise in einigen Fällen als Medikament zur Senkung des Cholesterin- und Triglyceridspiegels im Blut verkauft werden. Derartige Angaben dürfen auf dem Etikett eines Nahrungsergänzungsmittels nicht gemacht werden, da es sich um medizinische Behauptungen handelt, die nur auf Medikamenten vermerkt werden dürfen. Ein wichtiger Unterschied besteht darin, dass Medikamente von einem Arzt verschrieben werden, der die individuellen Bedürfnisse einer Person zur Behandlung eines bestimmten Krankheitsbildes beurteilen kann, während ein Nahrungsergänzungsmittel rezeptfrei erhältlich und dazu bestimmt ist, die allgemeine Gesundheit bzw. das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Der DSHEA erlaubt es Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln Angaben zu machen, die sich auf die Wirkung des Nahrungsergänzungsmittels auf die Struktur oder Funktion des Körpers beziehen, einschließlich seiner Gesamtwirkung auf das Wohlbefinden einer Person. Diese werden als „Angaben zur Struktur und Funktion“ (Structure/Function Claims) bezeichnet. Beispiele für Angaben zur Struktur und Funktion: 

  • Vitamin D3 unterstützt die normale Immunfunktion und die Abwehrkräfte des Individuums. 
  • Vitamin C fördert die Integrität von Kollagen und des Bindegewebes. 
  • Glutathion hat antioxidative Eigenschaften und fördert die Entgiftung.

Hersteller können Angaben zur Struktur und Funktion machen, ohne eine Genehmigung der FDA einholen zu müssen. Wie alle anderen Etikettenangaben dürfen diese jedoch nicht irreführend sein, da sonst die FDA oder die FTC eingreifen. Derartige Angaben sind leicht zu erkennen, da sie auf dem Etikett zusammen mit folgendem Haftungsausschluss aufgeführt sind: „Diese Aussage wurde nicht von der Food and Drug Administration beurteilt. Dieses Produkt ist nicht zur Diagnose, Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten bestimmt.“ 

‌‌‌‌Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln und GMP

Die FDA hat spezifische Regeln und Vorschriften für alle Phasen der Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln festgelegt, die anerkannt werden können, indem Unternehmen bevorzugt werden, die die Good Manufacturing Practices („GMP“) befolgen.

Diese GMP schreiben für die Herstellung, Aufbewahrung, Kennzeichnung, Verpackung und den Vertrieb von Nahrungsergänzungsmitteln bzw. Bestandteilen von Nahrungsergänzungsmitteln umfassende Prozesskontrollen vor. Demzufolge muss jedes Nahrungsergänzungsmittel bei der Herstellung einem bestimmten Protokoll unterzogen werden. Das bedeutet, dass alle diätetischen Inhaltsstoffe vor der Verwendung mittels einer Identitätsprüfung überprüft werden und jeder Schritt bei der Herstellung, Aufbewahrung, Kennzeichnung, Verpackung und Auslieferung mit schriftlichen Standardarbeitsanweisungen definiert, überwacht und dokumentiert wird. 

Die FDA kann jedes Nahrungsergänzungsmittel als „verfälscht“ betrachten, bei dessen Herstellung der GMP-Prozess nicht eingehalten wurde. Wenn ein Nahrungsergänzungsmittel als verfälscht eingestuft wird, ist dessen Verkauf möglicherweise gesetzeswidrig, weshalb es vom Markt zurückgerufen werden kann. Es ist daher besser, Produkte zu wählen, die darauf hinweisen, dass sie den GMP-Richtlinien entsprechend hergestellt wurden.

Nahrungsergänzungsmittel müssen überdies dem vom US-Landwirtschaftsministerium durchgesetzten Bio-Gesetz (zur Bezeichnung von Bio-Inhaltsstoffen) sowie dem von der FDA durchgesetzten Gesetz zur Kennzeichnung von Lebensmittelallergenen und zum Verbraucherschutz von 2004 entsprechen. Dem Bio-Gesetz zufolge gibt es spezielle Anforderungen für die Zertifizierung von Inhaltsstoffen als „Bio“ sowie zur Verwendung dieses Begriffs auf dem Etikett – sei es für einen einzigen Inhaltsstoff oder ein vollständiges Produkt. 

Gemäß den US-amerikanischen FDA-Vorschriften müssen Nahrungsergänzungsmittel auf ihrem Etikett auch angeben, ob sie eines der acht identifizierten Hauptnahrungsmittelallergene (Milch, Ei, Fisch, Schalentiere, Baumnüsse, Weizen, Erdnüsse und Sojabohnen) enthalten.

Die GMP wurden speziell entwickelt, um die Dokumentation des Herstellungsprozesses sicherzustellen, wozu auch Testergebnisse zählen, die die Identität, Reinheit, Qualität, Stärke und Zusammensetzung eines fertigen Nahrungsergänzungsmittels bestätigen. Darüber hinaus verlangen die GMP von den Unternehmen, dass sie über jede GMP-bezogene Produktbeschwerde akribische schriftliche Aufzeichnungen erstellen und diese aufbewahren. 

Leider findet man in der Nahrungsergänzungsbranche gelegentlich Unternehmen, die Produkte vermarkten, welche nicht den GMP-Richtlinien entsprechen. Aufgrund des Fehlens notwendiger Qualitätskontrollverfahren entsprechen diese Produkte manchmal nicht den auf ihren Etiketten gemachten Behauptungen und können daher als „verfälscht" betrachtet werden. Tatsächlich enthalten sie manchmal keine messbaren Mengen der auf dem Produktetikett aufgeführten Verbindung(en). Im Zuge der fortwährenden Bemühungen, die Öffentlichkeit über die Identifizierung dieser minderwertigen Produkte aufzuklären und die Wichtigkeit von Qualitätskontrolltests hervorzuheben, werden diese „faulen Äpfel“ hoffentlich aus dem Geschäft gedrängt.

‌‌‌‌iHerb und das iTested-Programm

Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln nutzen häufig die Dienste einiger sehr guter Zertifizierungsorganisationen, die Qualitätskontrollgarantien bieten, wie etwa NSF® (National Science Foundation), USP® (United States Pharmacopeia), UL® (Underwriters Laboratories) und ISURA®. Die Vertriebszentren von iHerb sind von NSF International zertifiziert und entsprechen daher den GMP (Good Manufacturing Practices). 

Das iTested-Programm von iHerb geht noch einen Schritt weiter, da die Produkte aus dem iTested-Programm:

  • von einem zertifizierten unabhängigen Labor für Inhaltsstoff-, Reinheits- und Etikettenkonformität eines Dritten getestet wurde. 
  • vollständige Transparenz bietet, da ein verifizierter Bericht vorgelegt wird, der Angaben zu den durchgeführten Tests und deren Ergebnissen enthält.
  • Qualitätssicherung, Authentizität und Produktgarantie gewährleisten.

‌‌‌‌Warum sind Nahrungsergänzungsmittel so beliebt?

Laut der CRN-Umfrage war im Jahr 2020 der Vorteil für die allgemeine Gesundheit bzw. des allgemeinen Wohlbefindens nach wie vor der am häufigsten genannte Grund für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln seitens aller Benutzer (40 Prozent). Die Immungesundheit verdrängte die Energiezunahme als zweitbeliebtesten Grund. 32 Prozent nannten diesen Faktor als Grund für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (gegenüber 27 Prozent im Jahr 2019). Der zweitwichtigste Grund, weshalb Konsumenten Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, ist nach der Unterstützung des Immunsystems das Schließen von Nährstofflücken in der Ernährung (25 Prozent). Zu den weiteren Gründen zählen die Unterstützung der Herzgesundheit (23 Prozent) sowie die Förderung der Gesundheit bzw. Schönheit von Haaren, Haut und Nägeln (22 Prozent). 

‌‌‌‌Infos als Schlüssel für die verantwortungsvolle Selbstpflege

Heutzutage sind riesige Mengen an Informationen über Naturprodukte aus einer Vielzahl von Quellen verfügbar. Aber wie zuverlässig sind diese Informationen? Selbst wenn ihnen die besten Informationen vorliegen, fällt es Verbrauchern oftmals schwer, eine optimale Entscheidung zu treffen. 

iHerb ist bestrebt, seinen Kunden möglichst transparente und lehrreiche Informationen über Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung zu stellen. Unsere Blogbeiträge und sonstigen Ressourcen bieten Ihnen und Ihrer Familie wertvolle Informationen darüber, auf welche Weise Nahrungsergänzungsmittel die Gesundheit fördern können. Sie finden Antworten, die Sie bei der richtigen Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen. Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln zur Selbstpflege erfordert jedoch eine gewisse persönliche Verantwortung. Diesbezüglich finden Sie nachfolgend einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:

  • Stellen Sie keine Selbstdiagnosen.  Die richtige medizinische Versorgung ist für eine gute Gesundheit von entscheidender Bedeutung.  Wenn Sie Symptome haben, die auf eine in diesem Buch beschriebene Krankheit hinweisen, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. 
  • Wenn Sie derzeit ein verschreibungspflichtiges Medikament einnehmen, müssen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie dieses absetzen oder dessen Einnahmeart ändern.  
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Arzt und Apotheker über alle Nahrungsergänzungsmittel informiert sind, die Sie derzeit einnehmen.
  • Viele Nahrungsergänzungsmittel bieten bereits große gesundheitliche Vorteile, wenn sie allein eingenommen werden, jedoch wirken sie am besten, wenn sie im Rahmen eines umfassenden natürlichen Gesundheitsprogramms verwendet werden, der Ernährungs- und Lebensstilfaktoren berücksichtigt.

Quelle:

  1. CRN 2020 Consumer Survey.