Wellness-Shots werden immer beliebter, doch was steckt eigentlich dahinter? Welchen gesundheitlichen Nutzen haben sie? Und haben sie es wirklich in sich? 

Wellness-Shots bestehen in der Regel aus ungefähr 60 ml Wasser sowie einer Mischung aus Kräutern und Gewürzen, die man auch tagtäglich beim Kochen verwendet. Diese Stärkungsmittel versprechen je nach enthaltenen Zutaten einen bestimmten gesundheitlichen Nutzen. 

Die spezifischen Anwendungszwecke einzelner Wellness-Shots können vom Schutz der Zellgesundheit oder der Hemmung von Entzündungen bis hin zur Unterstützung eines gesunden Stoffwechsels reichen. Zudem bezwecken manche Shots, das Immunsystem zu stärken, beim Abnehmen zu helfen und mehr Energie zu verleihen. Dies beruht auf der Tatsache, dass viele Wellness-Shots Zutaten beinhalten, die häufig mit gesundheitlichem Nutzen assoziiert sind. Die meisten dieser Zutaten finden sich in jeder Küche und sind zum Verzehr geeignet. Folgender Hinweis ist wichtig: Auch wenn die verwendeten Zutaten unter Umständen einen gesundheitlichen Nutzen bieten können, macht dies Wellness-Shots noch lange nicht zu einem Wundermittel. Doch die in Wellness-Shots enthaltene Extraportion an Vitaminen und Mineralstoffen kann bei manchen für eine spürbare positive Wirkung auf die Gesundheit sorgen. 

Einige der beliebtesten Wellness-Shots enthalten zum Beispiel KurkumaIngwerApfelessigCayennepfeffer, und Weizengras, um nur einige wenige zu nennen. Erhältlich sind diese Shots in Smoothie-Läden, Saftbars und lokalen Supermärkten, sie lassen sich aber auch zu Hause zubereiten. Im Folgenden präsentieren wir die beliebtesten Zutaten und erklären, warum sie eine derart positive Wirkung entfalten können. 

‌‌Kurkuma gegen Entzündungsvorgänge

Kurkuma kann auf eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin zurückblicken. Am bekanntesten ist die Pflanze wohl für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften, welche durch den enthaltenen Wirkstoff Kurkuminhervorgerufen werden. Dieser Bestandteil hat eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung. Kurkumin ist auch verantwortlich für die charakteristische gelbe Farbe von Kurkuma. 

Leider wird Kurkumin nur schwer in die Blutbahn aufgenommen. Durch die Zugabe von schwarzem Pfeffer kann beim Verzehr von Kurkuma die Aufnahme von Kurkumin verbessert werden. Dies beruht auf der Tatsache, dass Piperin, ein natürlicher Bestandteil des schwarzen Pfeffers, die Aufnahme von Kurkumin um bis zu 2.000 % verbessert. Wenn Sie sich also für einen Wellness-Shot mit Kurkuma entscheiden, sollte dieser auf jeden Fall auch schwarzen Pfeffer enthalten. 

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Rezept für einen entzündungshemmenden Kurkuma-Wellness-Shot

Für 2 Portionen

Zutaten:

Zubereitung:

Alle Zutaten in einem Glas vermischen, gründlich umrühren und genießen. Vergessen Sie auf keinen Fall, vor dem Trinken gut umzurühren, da sich sonst das Pulver unten im Glas absetzt. Ergibt 2 Shots.

‌‌Ingwer für eine bessere Verdauung

Ingwer ist eng verwandt mit Kurkuma und wird ebenfalls schon lange in der traditionellen Medizin verwendet. Besonders beliebt ist Ingwer als Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit verwendet. Der Verzehr von ca. 1-1,5 g Ingwer kann dabei helfen, Übelkeit vorzubeugen. Studien haben gezeigt, dass die im Ingwer enthaltenen Enzyme dem Körper dabei helfen können, Gasansammlungen im Darm aufzulösen, die möglicherweise für die Beschwerden verantwortlich sind. 

Es wurde außerdem gezeigt, dass Ingwer sich positiv auf die Verdauung auswirkt, indem es Pankreaslipase und andere Enzyme anregt, welche eine Rolle bei der Verdauung spielen. Apropos Verdauung: Ingwer kann möglicherweise auch zu einem regelmäßigeren Stuhlgang beitragen. 

Gingerol ist der aktive Bestandteil des Ingwers und verleiht ihm entzündungshemmende sowie antioxidative Eigenschaften, was zur Verminderung von oxidativem Stress und Entzündungsvorgängen im Körper beitragen kann. Ingwer stellt möglicherweise eine wunderbare Ergänzung der üblichen Ernährung dar, vor allem, wenn Sie leichte Magen-Darmbeschwerden mit Hausmitteln behandeln wollen. 

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‌‌Die antibakterielle Wirkung von Apfelessig

Apfelessig wird aus zerkleinerten Äpfeln hergestellt, welche destilliert und dann fermentiert wurden. Bei diesem Vorgang entstehen große Mengen an Essigsäure, welcher nachgesagt wird, dem Apfelessig seine antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften und sowie gesundheitsfördernde Wirkung zu verleihen. Es heißt, dass Apfelessig ungefähr 5-6  % Essigsäure enthält. 

Apfelessig wurde häufig damit beworben, dass es den Gewichtsverlust erleichtern und den Blutzuckerwert regulieren soll – Behauptungen, hinter denen vielversprechende Studien stehen. Apfelessig sollte der täglichen Ernährung nur langsam hinzugefügt werden. Sie können mit einem Teelöffel pro Tag beginnen und die Dosis allmählich auf 1-2 Teelöffel pro Tag steigern. 

Vermeiden Sie einen übermäßigen Verzehr von Apfelessig. Eine zu hohe Zufuhr von Apfelessig kann den Zahnschmelz schädigen und bei bestimmten Medikamenten Wechselwirkungen zur Folge haben. 

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Rezept für einen Wellness-Shot mit Granatapfel, Apfelessig und Sauerkirsche

Zutaten:

Zubereitung:

Alle Zutaten in einem Glas vermischen, gründlich umrühren und genießen. Ergibt 1 Shot.

Dieses Rezept bietet nicht nur die gesundheitsfördernde Wirkung von Apfelessig, sondern auch von Granatapfelsaft und Sauerkirschsaft. Granatapfelsaft verfügt über Antioxidantien und entzündungshemmende Eigenschaften sowie einen hohen Anteil an Vitamin C. Dies ist eine wunderbare Kombination zur Stärkung des Immunsystems und Gesunderhaltung der Zellen. 

Sauerkirschsaft ist häufig gesüßt, doch den größten gesundheitlichen Nutzen bringt ungesüßter Saft. Es wurde gezeigt, dass sich Sauerkirschsaft positiv auf Muskelkraft und bei Muskelschmerzen auswirken kann – perfekt für einen aktiven Lebensstil. Diese Zutat ist besonders beliebt bei Läufern. 

‌‌‌‌Weizengras für Antioxidantien

Weizengras ist einer der am längsten auf dem Markt vertretenen Wellness-Shots. In der Regel wird es in Form von frischem Saft verzehrt, es ist jedoch auch als Pulver erhältlich. 

Weizengras ist das Keimblatt der Weizenpflanze. Trotz des Namens ist Weizengras in der Regel ein glutenfreies Nahrungsmittel. Falls Gluten jedoch für Sie bedenklich ist, sollten Sie am besten beim Hersteller nachhaken, um auf Nummer Sicher zu gehen. 

Aufgrund seines breitgefächerten Nährstoffprofils ist Weizengras sehr beliebt in grünen Wellness-Shots. Es verfügt über antioxidative, antibakterielle sowie entzündungshemmende Eigenschaften. Diese können vor freien Radikalen schützen, was die Zellen gesund hält. Weizengras hält nicht nur die Zellen gesund, sondern enthält auch außerdem EisenKalziumAminosäuren, fettlösliche Vitamine und Chlorophyll. Diese Nährstoffe können die Verdauung unterstützen und das Immunsystem stärken. 

Für zahlreiche weitere gesundheitsfördernden Wirkungen, die Weizengras zugesprochen werden, gibt es keine gesicherten Beweise. Achten Sie darauf, Weizengras nur von einem vertrauenswürdigen Hersteller zu beziehen. Je nach Anbaubedingungen ist es anfällig für Schimmel und schädliche Bakterien. 

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‌‌Holunderbeeren für ein starkes Immunsystem

Holunderbeeren  werden meist bei der Behandlung oder Vorbeugung von Erkältungs- und Grippesymptomen verwendet, doch weitere Studien für den Nachweis einer tatsächlichen gesundheitsfördernden Wirkung stehen noch aus. Auch wenn noch nicht abschließend geklärt ist, in welchem Maße Holunderbeeren antioxidativ und antiviral wirken, so weist zumindest die kräftige Violettfärbung der Beeren darauf hin, dass sie wahrscheinlich eine gute Quelle für Antioxidantien sind. 

Außerdem ist bekannt, dass Holunderbeeren reich an Ballaststoffen sind. Eine Tasse ganzer, nicht zu Saft verarbeiteter Holunderbeeren enthält ungefähr 10 g Ballaststoffe. Die Beeren sollten vor dem Verzehr gekocht werden, da sie in rohem Zustand sehr sauer sind und Magen-Darmbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen können. Seien Sie beim Kauf von Holunderbeer-Produkten aufmerksam, da insbesondere Holunderbeermarmelade und Holunderbeersirup große Mengen an Zucker enthalten können. 

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‌‌‌‌Cayennepfeffer für den Stoffwechsel

Cayennepfeffer  wird aus der Chilisorte Cayenne gewonnen, die besonders gerne in der Küche verwendet wird, um Gerichten etwas Schärfe zu verleihen. Doch Cayennepfeffer hat neben seinem scharfen Geschmack auch viele ernährungsphysiologische Vorteile dank seines aktiven Bestandteils Capsaicin. Capsaicin ist jener Bestandteil, der für den scharfen Geschmack der Chilis verantwortlich ist. Je mehr Capsaicin eine Chili enthält, desto schärfer ist sie. 

Das im Cayennepfeffer enthaltene Capsaicin fördert den Stoffwechsel, doch der Effekt ist insgesamt minimal. Die Forschung hat gezeigt, dass Personen, die Cayennepfeffer zu sich genommen hatten, im Vergleich zu anderen eine geringe Verbesserung erlebten. Der Verzehr von Cayennepfeffer in geringen Mengen wird allgemein als sicher angesehen. Zu große Mengen können jedoch zu Magen-Darmbeschwerden führen. 

Rezept für einen Cayennepfeffer-Wellness-Shot

Zutaten: 

Zubereitung:

Alle Zutaten in einem Glas vermischen, gründlich umrühren und genießen. Vergessen Sie auf keinen Fall, vor dem Trinken gut umzurühren, da sich sonst das Pulver unten im Glas absetzt. Ergibt 2 Shots.

5 nährstoffreiche Rezepte zur Stärkung des Immunsystems: Mehr dazu.

‌‌‌‌Fazit

Im Großen und Ganzen bieten Wellness-Shots einige positive Wirkungen auf die Gesundheit, hauptsächlich dank der antioxidativen, entzündungshemmenden und stoffwechselfördernden Inhaltsstoffe. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um ein Wundermittel. Wenn Sie einen Fertig-Wellness-Shot kaufen, sollten Sie unbedingt die Zutatenliste auf zugesetzten Zucker prüfen. Einige Wellness-Shots enthalten von Natur aus Zucker, doch bei Inhaltsstoffen wie Rohrzucker, Agavendicksaft, Ahornsirup oder Kokoszucker handelt es sich allesamt um zugesetzten Zucker ohne großen Nährwert, daher sollten sie nur begrenzt verzehrt werden. Produkte ohne zugesetzten Zucker sind in jedem Fall die beste Wahl, vor allem, wenn mit dem Trinken der Wellness-Shots die Stärkung der Gesundheit bezweckt wird. 

Bevor Sie Ihre tägliche Ernährung mit diesen Shots ergänzen, wenden Sie sich bitte an einen Gesundheitsexperten. So stellen Sie sicher, dass der Verzehr keine Schäden anrichtet. 

Quellenangaben:

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