Rosacea ist eine Hauterkrankung, die sich üblicherweise durch Rötungen auf Nase und Wangen äußert. Ebenso auftreten können vermehrtes Erröten, Papeln (Knötchen) und Pusteln, trockene Haut, Veränderungen der Gesichtshaut im Nasenbereich sowie Gefäßerweiterungen. Auch die Augen können betroffen sein. 

Wie unterscheidet sich Rosacea von empfindlicher Haut?

Sensible Haut neigt zu Reaktionen auf Substanzen, die auf sie aufgetragen werden. Die Reaktionen können sich in Rötungen und Schwellungen äußern, diese sind allerdings temporär und verschwinden nach dem Absetzen der reizenden Substanzen wieder. 

Der Unterschied zwischen empfindlicher Haut und Rosacea besteht darin, dass letztere medizinische Gründe und häufig körpereigene Ursachen hat. Bei Rosacea können sich die Symptome durch Lotionen, Cremes und Duschgels ebenfalls verschlimmern, aber sie klingen nach Entfernung dieser Mittel nicht ab, außerdem ist zusätzliche Pflege nötig, um die zugrundeliegende Ursache zu behandeln. 

Wie entsteht Rosacea?

Über Rosacea ist immer noch wenig bekannt, doch es gibt einige Mechanismen und Infektionen, die nachweislich mit der Hauterkrankung zusammenhängen. Erstens liegen bei Menschen mit Rosacea höhere Werte von Entzündungsmediatoren wie Mastzellen, Lymphozyten, Immunzellen und antimikrobiellen Proteinen in der Haut vor. Zweitens werden bei von Rosacea Betroffenen häufig Infektionen mit Bakterien wie Helicobacter pylori, bakterielle Fehlbesiedlungen des Dünndarms und eine höhere Milbenbelastung beobachtet. Rosacea äußert sich in gewissem Maße auch durch Gefäßentzündungen oder Überreaktionen, was im Grunde bedeutet, dass die Blutgefäße von Rosacea-Patienten mit höherer Wahrscheinlichkeit auf externen Stress reagieren, als es bei Nichtbetroffenen der Fall ist.

 Es ist nicht geklärt, welche genetischen Faktoren an der Entstehung von Rosacea beteiligt sind, man weiß jedoch, dass bei Menschen, in deren Familie Rosacea aufgetreten ist, eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, im Laufe ihres Lebens daran zu erkranken, und dass das VEGF-Gen möglicherweise eine Rolle spielt. Kaffee, Nikotin, UV-Strahlung und Alkoholkonsum scheinen ebenfalls das Risiko für die Entstehung von Rosacea zu erhöhen. Rosacea steht im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, Depressionen und neurologische Erkrankungen. Ein Grund hierfür könnte sein, dass diese Erkrankungen auch mit einer Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora), Gefäßveränderungen und Entzündungsvorgängen einhergehen.

Wie sich Rosacea äußerlich behandeln lässt

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Rosacea durch Veränderungen des Lebensstils und äußerliche Anwendungen zu behandeln. Der erste Schritt besteht darin, zusätzliche reizende Faktoren zu eliminieren, die zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen können. Ärzte empfehlen Betroffenen, nichtreizende Hautcremes, Gesichtsreiniger, Sonnencremes und Lotionen zu verwenden. Hierzu können Sie hypoallergene Hautpflege-Produkte, darunter parfümfreie Lotionen und Gesichtsreiniger für empfindliche Haut kaufen. Menschen, die an Rosacea leiden, sollten außerdem hypoallergene Shampoos und Spülungen verwenden, um ein Aufflammen der Hauterkrankung zu vermeiden, da diese Produkte mit der Gesichtshaut in Kontakt kommen. Ebenso sollten hypoallergene Sonnencremes verwendet werden. 

Rezeptpflichtige Lotionen und Cremes bei Rosacea

Zu den verschreibungspflichtigen Medikamenten zur äußerlichen Anwendung zählen antimikrobielle und entzündungshemmende Cremes wie Metronidazol, die zur Symptomlinderung eingesetzt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, welches Medikament am besten für Sie geeignet ist. 

Rezeptfreie Lotionen

Rosacea geht mit Gefäßentzündungen und Immunreaktionen einher. Ich empfehle meinen Rosacea-Patienten häufig kühlende Gels wie Aloe vera, denn aus naturheilkundlicher Sicht soll dies bewirken, dass etwas Hitze aus dem Gesicht gezogen wird, und es tut nicht weh. Einige Daten weisen darauf hin, dass Lotionen, die Süßholzwurzel enthalten, nach 4-wöchiger Anwendung möglicherweise zur Reduktion von Symptomen beitragen können. Diese Lotionen sollten nicht Ihr einziger Therapieansatz, sondern Teil eines ganzen Plans zur Symptomreduktion sein, denn rezeptfreie Lotionen allein bewirken selten eine Heilung von Rosacea. 

Wie sich Rosacea von innen her behandeln lässt

Die besten Heilungschancen bei Rosacea verspricht eine Behandlung von innen her. 

Rosacea durch Darmsanierung heilen

Zu den natürlichen Ansätzen zur Behandlung von Rosacea zählen ein umfassender Darmsanierungsplan (falls nötig), was die Verwendung antimikrobieller Pflanzenpräparate zur Eliminierung von Infektionen oder Dysbiose einschließt, Probiotika, ein Glutamin-Nahrungsergänzungsmittel zur Regeneration der Darmschleimhaut und Verdauungsenzyme. Die konkrete Kombination dieser Behandlungsansätze richtet sich nach Ihrem individuellen Ursachenkomplex. Sie sollten gemeinsam mit Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Gastroenterologen ermitteln, welcher spezifische Ansatz für die Sanierung Ihres Darms am besten geeignet ist. 

Antioxidantienreiche Ernährung zur Behandlung von Rosacea

Rosacea-Betroffene sollten außerdem auf eine an Antioxidantien, Anthocyaninen, Vitaminen und Mineralstoffen reiche Ernährung achten, um für die optimale Gesundheit der Blutgefäße zu sorgen. Antioxidantien tragen zum Schutz der Endothelzellen vor oxidativen Schäden bei. Endothelzellen bilden die innerste Zellschicht der Blutgefäße und tragen zur Regulierung ihrer Funktion und zur Vorbeugung von Plaques bei. Gesunde Endothelzellen können zur Reduktion von bei Rosacea typischen Gefäßbeschwerden beitragen, etwa Rötungen und Teleangiektasien (sichtbare Kapillargefäße unter der Haut). Antioxidantien sind in Obst und Gemüse enthalten; der Verzehr dieser Nahrungsmittel ist daher eine sichere, gesunde und schmackhafte Möglichkeit, Rosacea von innen her zu behandeln. 

Wie man Rosacea abdeckt

Verwenden Sie zuerst einen Moisturizer

Bevor Sie einen Primer verwenden, waschen und pflegen Sie Ihr Gesicht mit einem hypoallergenen Moisturizer, der speziell für empfindliche Haut entwickelt wurde. Nachdem der Moisturizer in die Haut eingezogen ist, tragen Sie in dünnen Schichten einen grünen Primer oder Concealer auf und lassen Sie ihn trocknen.

Verwenden Sie als Nächstes Primer und Concealer mit grüner Basis

Ärzte, Dermatologen, Kosmetiker und Make-up Artists sind sich einig – verwenden Sie Produkte mit grünem Farbton, um Rötungen im Zusammenhang mit Rosacea abzudecken. Hierzu können Sie einen grünen Primer oder grünen Concealer unter einem Concealer mit hoher Deckkraft verwenden. Die Idee dahinter ist, dass grün und rot Komplementärfarben sind – werden sie gemischt, heben sie sich gegenseitig auf. 

Verwenden Sie abschließend eine Foundation mit hoher Deckkraft

Concealer mit leichter Deckkraft und getönte Moisturizer geben den Blick bis auf die unterste Schicht Ihres Make-ups frei, einschließlich möglicher Grünschattierungen, wenn Sie die obigen Schritte befolgt haben. Um dies zu vermeiden, wählen Sie eine Foundation oder CC Cream mit hoher Deckkraft, die Sie über dem grünen Primer bzw. Moisturizer auftragen. Sie können diese in dünnen Schichten auftragen und trocknen lassen, um ein Absetzen zu vermeiden. 

Wenn Sie es nicht gewohnt sind, Make-up zu tragen, können Sie ganz einfach einen grünen Primer und etwas Foundation auftragen, und los geht's. Wenn Sie sich aber eine Minute mehr Zeit nehmen, um Ihrem Gesicht ein paar Highlights oder Konturen zu verleihen, ist Ihr Make-up nicht nur „ganz nett“, sondern einfach hinreißend! Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie beim Make-up richtig vorgehen, können Sie einen professionellen Make-up Artist beauftragen oder sich ein paar Tutorials auf YouTube, Instagram oder TikTok ansehen. Mit diesen Tipps und Tricks können Sie Rosacea von innen her behandeln und dabei umwerfend aussehen.

Quellenangaben: 

  1. Bhargava, Rahul, et al. “A Randomized Controlled Trial of Omega 3 Fatty Acids in Rosacea Patients with Dry Eye Symptoms.” Current Eye Research, vol. 41, no. 10, 6 Apr. 2016, pp. 1274–1280, pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27050028/, 10.3109/02713683.2015.1122810. Accessed 14 Sept. 2021.
  2. Hoffmann, Julia, et al. “New Herbal Biomedicines for the Topical Treatment of Dermatological Disorders.” Biomedicines, vol. 8, no. 2, 8 Feb. 2020, p. 27, 10.3390/biomedicines8020027. Accessed 11 May 2020.
  3. “Management of Rosacea.” Uptodate.com, 2021, www.uptodate.com/contents/management-of-rosacea?search=rosacea&source=search_result&selectedTitle=1~43&usage_type=default&display_rank=1. Accessed 13 Sept. 2021.
  4. “Rosacea: Pathogenesis, Clinical Features and Diagnosis.” Uptodate.com, 2021, www.uptodate.com/contents/rosacea-pathogenesis-clinical-features-and-diagnosis?search=rosacea&source=search_result&selectedTitle=2~115&usage_type=default&display_rank=2. Accessed 13 Sept. 2021.