Der „Sleepy Girl Mocktail“ erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Er ist sowohl ein Trendgetränk als auch eine echte Wohltat für eine angenehme Nachtruhe. Dank der Mischung aus Sauerkirschsaft und Magnesium – zwei wichtigen Inhaltsstoffen, die angeblich einen besseren Schlaf fördern – hat sich der „Sleepy Girl Mocktail“ zu einem Social-Media-Trend entwickelt, der einen Versuch wert sein könnte. 

Was ist der „Sleepy Girl Mocktail“? 

Der „Sleepy Girl Mocktail“ ist ein alkoholfreies Getränk mit Magnesium und Sauerkirschsaft, das für einen besseren Schlaf sorgen soll. Zwar können die genauen Verhältnisse und Zutaten in einem „Sleepy Girl Mocktail“ variieren, jedoch sind die Hauptzutaten stets Sauerkirschsaft und Magnesiumpulver.

Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff, der viele wichtige Aufgaben im Körper erfüllt. Es ist ein natürliches Mittel zur Muskelentspannung, das an der Entspannung und Verlängerung der Muskelzellen nach einer Muskelkontraktion beteiligt ist. Dank seiner entspannungsfördernden Eigenschaft soll Magnesium das Einschlafen erleichtern und für eine bessere Schlafqualität sorgen (Arab et al., 2023; Von Wienecke & Nolden, 2016). 

Sauerkirschen enthalten Tryptophan und Melatonin. Beide Substanzen sind wirkungsvolle Schlafförderer (Losso et al., 2018). Melatonin ist ein Hormon, das den Körper bei Dunkelheit dazu veranlasst, sich schläfrig zu fühlen, während Tryptophan dem Körper hilft, Melatonin zu produzieren. 

Zubereitung eines „Sleepy Girl Mocktails“


Ergibt eine Portion mit etwa 240 ml.

Zutaten: 

Zubereitungsanweisung: 

  1. Magnesiumpulver in ein Glas geben und mit Kirschsaft und Mineralwasser auffüllen. 
  2. Mindestens ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen genießen.

Über die Zutaten eines „Sleepy Girl Mocktails“

Obwohl die Wirksamkeit des „Sleepy Girl Mocktail“ als Schlafmittel bisher nicht wissenschaftlich untersucht wurde, sind seine Inhaltsstoffe hinsichtlich ihres gesundheitlichen Nutzens und ihrer Eignung zur Schlafförderung gut dokumentiert. 

Die Hauptzutaten eines „Sleepy Girl Mocktails“ sind Sauerkirschsaft und Magnesiumpulver. Einige Rezepte erfordern auch ungesüßtes Mineralwasser oder Zitronen-Limetten-Limonade. Zwar kann die Limonade dem Cocktail mehr Geschmack verleihen, jedoch erhöht diese auch die Menge an zugesetztem Zucker. Da Zucker den Blutzuckerspiegel vorübergehend erhöhen und eine energiesteigernde Wirkung haben kann, sollte man vor dem Schlafengehen möglichst keinen Zucker zu sich zu nehmen.  

Sauerkirschsaft

Sauerkirschsaft wird aus den Früchten des Baums Prunus Cerasus hergestellt, die Sauerkirschen genannt werden. Diese Kirschsorte ist kleiner als die üblicherweise zum Naschen, Kochen oder Backen verwendeten Montmorency-Kirschen oder Süßkirschen. 

Sauerkirschsaft ist reich an Antioxidantien! In der Tat enthalten Sauerkirschen fünfmal mehr Antioxidantien als Süßkirschen (Carlsen et al., 2010). Antioxidantien sind Verbindungen, die die Körperzellen vor Oxidation schützen und dazu beitragen, die schädlichen Auswirkungen freier Radikale auf normale physiologische Funktionen zu verringern. Die hohe Konzentration an Antioxidantien in Sauerkirschen kann die kognitive Funktion verbessern, eine gesunde Immunantwort fördern und Entzündungen lindern.

Diese roten, nährstoffreichen Früchte enthalten zudem eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen wie beispielsweise KupferKaliumMangan, Magnesium, Eisen und Vitamin A

Des Weiteren enthalten Sauerkirschen auch Melatonin und Tryptophan. Melatonin ist ein Hormon, das im Gehirn ausgeschüttet wird, sobald es dunkel wird. Es sorgt dafür, dass wir müde und schläfrig werden. Der Verzehr von Sauerkirschen kann dazu beitragen, die Produktion des körpereigenen Schlafhormons Melatonin zu erhöhen (Howatson et al., 2012; Losso et al., 2018).

Sauerkirschen wirken zudem entzündungshemmend (Losso et al., 2018). Entzündungshemmende Lebensmittel können dazu beitragen, die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin zu drosseln und dadurch die Entspannung von Gehirn und Körper zu fördern. Zu den weiteren entzündungshemmenden Lebensmitteln zählen Tomaten, Olivenöl, grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl und Blattkohl, Nüsse wie Mandeln und Walnüsse, Samen wie Chia- und Leinsamen, fetter Fisch wie Lachs und Thunfisch, außerdem  BlaubeerenErdbeeren und Orangen. 

Magnesium

Magnesium ist der vierthäufigste Mineralstoff im Körper nach Kalzium, Kalium und Natrium. Es ist an Hunderten von Enzymsystemen beteiligt. Jedes Organ benötigt Magnesium, daher gibt es über 3.700 Magnesiumrezeptoren im Körper! 

Dieses wichtige Mineral ist erforderlich, um zahlreiche Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Dazu zählen beispielsweise:

  • Knochenmineralisierung
  • Herzgesundheit
  • Proteinaufbau
  • Enzymtätigkeit
  • Normale Muskelkontraktion
  • Nervenimpulsübertragungen
  • Blutgerinnung 
  • Zahngesundheit
  • Gesunde Funktion des Immunsystems 

Magnesium ist überdies ein Katalysator bei der Bildung von Adenosintriphosphat (ATP). Diese energietragenden Körpermoleküle sind von entscheidender Bedeutung für die Verwertung von Glukose durch den Körper zur Energiegewinnung sowie die Synthese von Protein und Fett. Aufgrund seiner Fähigkeit, die körperliche und geistige Entspannung zu fördern, ist Magnesium für manche ein wohltuendes Schlafmittel und eine wichtige Zutat in einem „Sleepy Girl Mocktail“.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass mindestens 50 % der Erwachsenen in den USA einen Magnesiummangel aufweisen (DiNicolantonio et al., 2018)! Zu den Lebensmitteln, die von Natur aus reich an Magnesium sind, zählen Brokkoli, TomatensaftBohnen, Tofu, Cashew-Nüsse, Heilbutt, Artischocken, Spinat, dunkle Schokolade und Avocados.

Am besten ist es, den Nährstoffbedarf primär über eine Ernährung mit vollwertigen Lebensmitteln zu decken, anstatt sich ausschließlich auf Nahrungsergänzungsmittel zu verlassen. Als Ergänzung zu einer ausgewogenen, gesunden Ernährung können jedoch viele Arten von Magnesiumpräparaten einen optimalen Magnesiumspiegel fördern. Ein Bad in Epsomsalz ist ebenfalls eine Möglichkeit, den Körper mit Magnesium zu versorgen und die Schlafqualität zu verbessern. 

Was spricht für den „Sleepy Girl Mocktail“?

Ein „Sleepy Girl Mocktail“ gilt für gesunde Erwachsene im Allgemeinen als sicher. Menschen, die an Diabetes leiden und ihren Blutzuckerspiegel überwachen oder Blutverdünner einnehmen müssen, sollten allerdings mit einem Arzt oder zugelassenen Ernährungsberater sprechen, bevor sie den „Sleepy Girl Mocktail“ regelmäßig zu sich nehmen, um sicherzustellen, dass er ihrer Gesundheit nicht schadet und keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die sie einnehmen, verursacht. 

Wenn Sie den „Sleepy Girl Mocktail“ probieren möchten, sollten Sie ihn am besten mindestens ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen trinken. Wenn Sie ihn direkt vor dem Zubettgehen trinken, kann es nämlich sein, dass Sie nachts auf die Toilette müssen, wodurch Ihr Schlaf wiederum gestört wird. Weiterhin sollten Sie den „Sleepy Girl Mocktail“zur Sicherheit nicht vor dem Bedienen eines Fahrzeugs zu sich nehmen. 

Andere natürliche Heilmittel für einen besseren Schlaf

Schlaf ist die Zeit, in der sich der Körper ausruht, regeneriert und heilt. Studien haben gezeigt, dass sich ein kontinuierlich schlechter Schlaf – egal, ob hinsichtlich der Qualität oder Quantität – negativ auf die Darmgesundheitdas Immunsystem, die kognitive Funktion, den Hormonhaushalt, das Energieniveau und die Stimmung auswirken kann. 

Zusätzlich zum „Sleepy Girl Mocktail“ können die folgenden Nahrungsergänzungsmittel und gesunden Schlafgewohnheiten dazu beitragen, Ihre Nachtruhe zu verbessern! Sprechen Sie jedoch stets mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit der Einnahme neuer Kräuter oder Nahrungsergänzungsmittel beginnen, um sicherzustellen, dass diese für Sie geeignet sind und keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die Sie einnehmen, hervorrufen. 

Kräuter für einen besseren Schlaf

Viele der nachfolgend aufgeführten Kräuter können als Tee getrunken oder als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

Gesunde Gewohnheiten für einen besseren Schlaf

Außer der Einnahme von Kräutern und Nahrungsergänzungsmitteln, kann die Einführung folgender gesunder Gewohnheiten tagsüber zu einem besseren Schlaf in der Nacht beitragen: 

  • Sport treiben: Sport steigert die Endorphinausschüttung, hilft Stress abzubauen und setzt Energie frei, sodass der Körper am Ende des Tages müde und schlafbereit ist. 
  • Keine üppigen Mahlzeiten am Abend: Zu üppige oder scharfe Mahlzeiten vor dem Schlafengehen können zu Sodbrennen führen, wodurch der Schlaf beeinträchtigt werden kann. Allerdings kann eine kleine Mahlzeit oder ein Snack vor dem Zubettgehen manchen Menschen beim Einschlafen helfen und die ganze Nacht über einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel aufrechterhalten. Toast mit Erdnussbutter, eine Schüssel Haferflocken mit Walnüssen und Kürbiskernen oder eine Banane mit Walnussbutter sind Beispiele für gute Snacks vor dem Schlafengehen. 
  • Raumtemperatur senken: Es wird behauptet, dass die Zirbeldrüse bei kühlen Temperaturen das Hormon Melatonin ausschüttet. Überprüfen Sie die Raumtemperatur, bevor Sie schlafen gehen. Tragen Sie am besten locker sitzende, atmungsaktive Baumwollkleidung. Experten zufolge sei die ideale Schlaftemperatur 15 bis 18 Grad Celsius. Am wichtigsten ist es jedoch, dass sich die Temperatur für Sie angenehm anfühlt und Sie sich tatsächlich entspannen können.
  • Schlafzimmer abdunkeln: Licht kann die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, das Hormon Melatonin zu produzieren, das den Körper dazu veranlasst, sich schläfrig zu fühlen. Verwenden Sie Verdunklungsjalousien oder -vorhänge und schalten Sie alle hellen Lichter aus. 
  • Schlafen mit einer Gewichtsdecke: Eine Gewichtsdecke kann die Produktion von Serotonin (einem natürlichen stimmungsaufhellenden Hormon) anregen, den Melatoninspiegel erhöhen und Cortisol (ein Stresshormon) reduzieren.
  • Koffeinkonsum einschränken: Wenn man koffeinhaltige Getränke innerhalb von sechs Stunden vor dem Zubettgehen zu sich nimmt, kann dies die Schlafqualität beeinträchtigen (Drake et al., 2013). 
  • Weniger oder keinen Alkohol trinken: Es ist bekannt, dass Alkoholkonsum zu Schlafstörungen wie Schnarchen oder Schlafapnoe führen kann. 
  • Schlafzimmer nur zum Schlafen nutzen: Wenn Sie Ihr Schlafzimmer nur zum Schlafen nutzen, können Ihr Gehirn und Körper das Bett und das Schlafzimmer mit Schlaf assoziieren. 
  • Keine elektronischen Geräte vor dem Schlafengehen: Die Exposition gegenüber blauem Licht – der Art von Licht, die Telefone und Computer aussenden – soll zu einer verringerten Melatoninproduktion führen (Gooley et al., 2011). Begrenzen oder vermeiden Sie die Verwendung derartiger Geräte ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen. 
  • Stress bewältigen: Gesunde Methoden zur Stressreduzierung und -bewältigung zu finden, kann dazu beitragen, dass sich Gehirn und Geist entspannter fühlen. Dazu zählen beispielsweise regelmäßige körperliche Aktivitäten, Bücher lesen, entspannende Bäder und das Aufzeichnen von Gedanken und Gefühlen oder die Anfertigung einer Erledigungsliste vor dem Schlafengehen, um zu vermeiden, dass man sich darüber Gedanken macht. 
  • Meditation: Meditation kann helfen, Stress zu bewältigen, Ängste abzubauen, den Körper zu entspannen und einen unruhigen Geist zur Ruhe zu bringen. Üben Sie vor dem Schlafengehen langsames Atmen in einem stillen Raum, um einen besseren Schlaf zu fördern.  
  • Tagebuch führen: Legen Sie sich ein Tagebuch auf Ihrem Nachttisch bereit, um alle Gedanken oder Aufgaben aufzuschreiben, die Ihnen in den Sinn kommen. 
  • Natürliches Morgenlicht: Sonnenlicht ist wichtig für die Unterstützung der „inneren Uhr“ des Körpers, die auch als Biorhythmus bezeichnet wird. Gehen Sie innerhalb von 15 Minuten nach dem Aufwachen nach draußen, um Ihren Körper dem natürlichen Licht auszusehen und somit den körpereigenen Schlaf-/Wachzyklus zu unterstützen.

Schlafqualität verbessern

Wenn es Ihnen nachts schwerfällt, gut zu schlafen, sollten Sie erwägen, sich gesündere Schlafgewohnheiten anzueignen und natürliche schlaffördernde Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Probieren Sie beispielsweise, regelmäßig einen „Sleepy Girl Mocktail“ mit Sauerkirschsaft und Magnesium zu sich zu nehmen.

Bedenken Sie, dass Schlafstörungen sowie Ein- und Durchschlafprobleme Anzeichen für ein tiefer liegendes Gesundheitsproblem sein können. Zwar kann ein „Sleepy Girl Mocktail“ zu einem besseren Schlaf beitragen, jedoch wird er die Ursache der Schlafstörung nicht vollständig beseitigen. 

Stress, PMS, Perimenopause, Wechseljahre, Angstzustände, Depressionen und weitere Probleme können die Qualität und Quantität des Schlafes beeinträchtigen. Wenn die Einbeziehung gesunder Schlafgewohnheiten und natürlicher schlaffördernder Nahrungsergänzungsmittel nicht zu einem erholsamen Schlaf führt, sollten Sie sich an einen Arzt Ihres Vertrauens wenden, um sich untersuchen zu lassen. 

Quellenangaben:

  1. Arab A, Rafie N, Amani R, Shirani F. The Role of Magnesium in Sleep Health: a Systematic Review of Available Literature. Biol Trace Elem Res. 2023;201(1):121-128. doi:10.1007/S12011-022-03162-1
  2. Von Wienecke E, Nolden C. [Long-term HRV analysis shows stress reduction by magnesium intake]. MMW Fortschr Med. 2016;158(Suppl 6):12-16. doi:10.1007/S15006-016-9054-7
  3. Losso JN, Finley JW, Karki N, et al. Pilot Study of Tart Cherry Juice for the Treatment of Insomnia and Investigation of Mechanisms. Am J Ther. 2018;25(2):e194. doi:10.1097/MJT.0000000000000584
  4. Carlsen MH, Halvorsen BL, Holte K, et al. The total antioxidant content of more than 3100 foods, beverages, spices, herbs and supplements used worldwide. Nutr J. 2010;9(1):3. doi:10.1186/1475-2891-9-3
  5. Howatson G, Bell PG, Tallent J, Middleton B, McHugh MP, Ellis J. Effect of tart cherry juice (Prunus cerasus) on melatonin levels and enhanced sleep quality. Eur J Nutr. 2012;51(8):909-916. doi:10.1007/S00394-011-0263-7
  6. DiNicolantonio JJ, O’Keefe JH, Wilson W. Review: Subclinical magnesium deficiency: a principal driver of cardiovascular disease and a public health crisis. Open Heart. 2018;5(1):668. doi:10.1136/OPENHRT-2017-000668
  7. Drake C, Roehrs T, Shambroom J, Roth T. Caffeine effects on sleep taken 0, 3, or 6 hours before going to bed. J Clin Sleep Med. 2013;9(11):1195-1200. doi:10.5664/JCSM.3170
  8. Gooley JJ, Chamberlain K, Smith KA, et al. Exposure to Room Light before Bedtime Suppresses Melatonin Onset and Shortens Melatonin Duration in Humans. J Clin Endocrinol Metab. 2011;96(3):E463. doi:10.1210/JC.2010-2098