Wenn Sie in der Lage sind, frühzeitig zu erkennen, dass bei Ihnen eventuell ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel vorliegt, können Sie nicht nur die Symptome lindern, sondern möglicherweise einem schwerwiegenderen Gesundheitsproblem vorbeugen.

Lassen Sie uns nun auf die sechs häufigsten Nährstoffmangelsymptome eingehen und erfahren Sie, wie Sie den optimalen Spiegel an essenziellen Vitaminen und Mineralstoffen aufrechterhalten können.

1. Knochen- und Rückenschmerzen

Vitamin Dspielt in puncto Knochengesundheit eine wesentliche Rolle. Eine im Journal of Musculoskeletal Medicine veröffentlichte Studie legt nahe, dass ein Vitamin-D-Mangel in vielen Fällen die Ursache für ungeklärte Knochenschmerzen ist. 

Vitamin D steuert die Kalziumaufnahme im Darm. Dies ist für den Erhalt einer optimalen Knochenmasse von entscheidender Bedeutung. Ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel kann die Kalziumaufnahme erheblich beeinträchtigen und zu einem Kalziummangel sowie einer zu niedrigen Knochenmineraldichte führen. 

Geschwächte Knochen können zu Knochenschmerzen führen, die oftmals als tief und schmerzhaft beschrieben werden. Davon sind insbesondere die Knochen des unteren Rückens, der Hüften, der Beine und der Rippen betroffen.  

Den Vitamin-D-Speicher wieder auffüllen

Vitamin D wird auch als Sonnenvitamin bezeichnet, da es von der menschlichen Haut gebildet wird, wenn sie mit Sonnenlicht bzw. UV-Strahlung in Kontakt kommt. 

Schätzungen zufolge leidet nahezu die Hälfte der Erwachsenen in den USA an einem Vitamin-D-Mangel. Das Alter, das Körpergewicht, der Hautton und die geografische Lage sind Faktoren, die die Vitamin-D-Produktion erheblich beeinflussen können.

Zwar enthalten fetter Fisch, Rinderleber und Eigelb Vitamin D, jedoch reicht die Menge nicht aus, um einen optimalen Blutwert aufrechtzuerhalten. 

In der Fachzeitschrift Frontiers in Nutrition wurdenNachweise veröffentlicht, die belegen, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten eine hochwirksame Strategie zur Bewältigung und Vorbeugung von Mangelerscheinungen darstellen und einen gesunden Vitamin-D-Blutspiegel aufrechterhalten kann. 

Generell empfiehlt sich die Einnahme von Vitamin D3, da diese Form angeblich deutlich wirksamer ist als Vitamin D2, einer synthetischen Form von Vitamin D, die meist Lebensmitteln zugesetzt wird.

2. Geringe Belastungstoleranz und Müdigkeit 

Eine geringe Belastungstoleranz und schnelle Ermüdung sind oftmals Frühwarnzeichen für einen Eisenmangel.

Eisen wird zur Produktion von Hämoglobin benötigt. Dabei handelt es sich um ein in den roten Blutkörperchen enthaltenes Protein, das Sauerstoff durch den Körper transportiert, der wiederum für die Energieproduktion und die normale Zellfunktion unerlässlich ist.

Ein Eisenmangel kann zur Entstehung einer Anämie führen, welche die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt. Dieser Zustand kann dann Symptome wie Ermüdungserscheinungen und eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit hervorrufen.

 Zwar ist ein zu niedriger Eisenspiegel im Blut in vielen Fällen die Ursache für Müdigkeit, jedoch weisen die in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlichten Erkenntnisse darauf hin, dass verschiedene andere Nährstoffmängel ebenfalls eine Anämie verursachen können. 

Neben Eisen sind B-Vitamine wie beispielsweise Folsäure und Vitamin B12 auch unabdingbar, wenn es um die Bildung roter Blutkörperchen geht. Ein Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure kann geläufige Anämiesymptome wie etwa eine geringe Belastungstoleranz, Schwäche, blasse Haut und Haarausfall hervorrufen.      

Möglichkeiten zur Erhöhung des Eisenspiegels 

Indem man eisenreiche Lebensmittel wie beispielsweise Innereien, rotes Fleisch, Geflügel und bestimmte Fischarten in Kombination mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln kombiniert, kann man die Eisenaufnahme steigern und einem Mangel vorbeugen. 

Die regelmäßige Zufuhr einer optimalen Eisenmenge ist insbesondere für diejenigen wichtig, die ein erhöhtes Eisenmangelrisiko haben. Dazu zählen Schwangere, Menschen, die an einem Reizdarmsyndrom oder Zöliakie leiden sowie Veganer und Vegetarier.   

In einigen Fällen können Eisenpräparate erforderlich sein, um einen Mangel zu beheben. Es wird empfohlen, mit einem Arzt zu sprechen, um entsprechende Dosierungsempfehlungen zu erhalten und sich regelmäßigen Tests zu unterziehen.  

3. Chronischer trockener Husten 

Ein anhaltender und chronischer trockener Husten, der ohne Anzeichen einer viralen oder bakteriellen Infektion auftritt, kann auf einen Kalziummangel hinweisen. 

Kalzium ist nicht nur unerlässlich für die Knochengesundheit. Dieser essenzielle Mineralstoff spielt eine bedeutende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Herz-Kreislauf-Funktionen und trägt zur Steuerung der Muskelkontraktion und -entspannung bei.

Im Falle einer Unterversorgung mit Kalzium können Muskelkrämpfe auftreten, die die Atemwegsmuskulatur beeinträchtigen. Dies kann unter Umständen einen chronischen Husten verursachen. 

Möglichkeiten, den Kalziumspiegel zu erhöhen

Um einen optimalen Kalziumspiegel aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, reichlich kalziumreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen.

Im Folgenden sind einige der besten Kalzium-Nahrungsquellen aufgeführt:

  • Milchprodukte wie Joghurt und Käse  
  • Dunkelgrünes Gemüse wie Grünkohl, Spinat und Blattkohl
  • Samen und Nüsse
  • Kleine Fische mit verzehrbaren Gräten 

Eine in PLOS ONE veröffentlichte Studie ergab, dass nahezu 60 Prozent der Erwachsenen nicht die für sie empfohlene Tagesdosis an Kalzium aufnehmen. Demzufolge sei es möglicherweise erforderlich, ein Kalziumpräparat einzunehmen, um einen ausreichend hohen Kalziumspiegel zu gewährleisten. 

Überdies sollte man darauf zu achten, dass der Säuregehalt im Magen ausreichend hoch ist, und dass man Kalzium zusammen mit einem Vitamin-D3-Präparat einnimmt, um die Kalziumaufnahme im Darm zu fördern.   

4. Rissige Lippen 

Rissige und trockene Lippen können ein Frühwarnzeichen für verschiedene Nährstoffmängel sein. Dazu zählen beispielsweise ein Mangel an Vitamin B, Zink oder Omega-3-Fettsäuren.

Zink und Omega-3-Fettsäuren sind von entscheidender Bedeutung für eine gesunde Haut – insbesondere für die Lippen. Ein Mangel an diesen Nährstoffen kann die natürliche Hautbarriere schwächen, und dies führt wiederum zu trockenen Lippen, die zu Reizungen, Rötungen und Rissen neigen.  

Überdies können rissige Lippen und Mundwinkel auch ein Frühwarnzeichen für einen Mangel an Vitamin B, insbesondere an den Vitaminen B2  und B3, sein. 

Laut einer in der Fachzeitschrift Cutis veröffentlichten Studie tragen diese B-Vitamine zur Erhaltung der Hautzellen und Schleimhäute bei, daher kann ein Mangel zu entzündeten und rissigen Lippen führen. 

Zink, essenzielle Fettsäuren und B-Vitamine – Aufnahme erhöhen

Da rissige Lippen auf einen Mangel an verschiedenen Nährstoffen hindeuten können, ist es wichtig, bevorzugt nährstoffreiche Vollwertkost zu sich zu nehmen und gleichzeitig verarbeitete Lebensmittel zu meiden, denen es normalerweise an Vitaminen, Mineralien und essenziellen Fettsäuren mangelt.  

Weiterhin vorteilhaft wäre es, mehr zinkreiche Lebensmittel wie Austern, Meeresfrüchte, Fleisch, Nüsse, Milchprodukte und Eier zu sich zu nehmen oder die Einnahme eines Spurenelementpräparats in Betracht zu ziehen. 

Lebertran, Lachs, Makrelen, Austern, Chiasamen, Leinsamen und Walnüsse weisen einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren auf und können dazu beitragen, das unangenehme Gefühl trockener Lippen zu beseitigen und die Lippen gesund zu halten. 

Diejenigen, die dauernd mit trockenen Lippen zu kämpfen haben, sollten die Einnahme eines umfassenden Vitamin- und Mineralstoffpräparats erwägen, um die Nährstoffspeicher wieder aufzufüllen sowie die Hautgesundheit und -erneuerung zu fördern. 

5. Muskelkrämpfe  

Bei Muskelkrämpfen denken vermutlich die meisten an einen Magnesiummangel. In der Fachzeitschrift Age and Aging wurde eine Studie veröffentlicht, aus der hervorging, dass nahezu 40 Prozent der Menschen häufig von Muskelkrämpfen betroffen sind.    

Magnesium ist ein essenzieller Elektrolyt, der die Muskelfunktion fördert und die Entspannung der Muskelfasern reguliert, weshalb ein Mangel an diesem Mineralstoff schnell zu Muskelkrämpfen führen kann. 

Außer im Falle eines Magnesiummangels können auch Elektrolytstörungen wie etwa ein niedriger Kaliumwert in Kombination mit einer zu hohen Natriumaufnahme Muskelzuckungen, nächtliche Beinkrämpfe und Schlafstörungen hervorrufen. 

Elektrolythaushalt in Balance bringen – so geht's

Um Muskelkrämpfen vorzubeugen bzw. diese zu lindern, ist in der Regel die Aufrechterhaltung eines optimalen Magnesiumspiegels sowie die regelmäßige Aufnahme von Elektrolyten wie beispielsweise Kalium, Kalzium und Chlorid erforderlich. 

Dies wurde im Rahmen einer kürzlich im Journal of Exercise and Nutrition veröffentlichten Studie bestätigt, in der die Wirkung der Einnahme von Elektrolyten auf die Muskelfunktion untersucht wurde. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass eine magnesiumreiche Elektrolytmischung erfolgreich zur Linderung leichter bis schwerer Muskelkrämpfe bei Sportlern eingesetzt werden konnte. 

Elektrolytpräparate sind vielerorts im Handel erhältlich und können die Elektrolyte ersetzen, die beim Schwitzen, Wasserlassen, Ausführen körperlicher Aktivitäten oder Magen-Darm-Problemen verloren gehen.

Obwohl viele Nahrungsmittel Magnesium enthalten (z. B. grünes Blattgemüse, Nüsse, Samen, Lachs und Makrelen), nehmen die meisten Menschen nicht genügend magnesiumreiche Lebensmittel zu sich, um einem Mangel vorzubeugen. 

Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass Magnesiumpräparate sicher und ein wirksames Mittel zur Förderung eines gesunden Magnesiumspiegels darstellen. 

6. Haarausfall 

Damit das Haar gesund ist und bleibt, müssen dem Körper mehrere essenzielle Nährstoffe in ausreichenden Mengen zugeführt werden. Haarausfall tritt oftmals infolge eines Mangels an verschiedenen Vitamin- und Mineralstoffen auf.

Nachfolgend sind einige Nährstoffe aufgeführt, an denen in vielen Fällen ein Mangel herrscht, wenn man unter schütterem Haar und Haarausfall leidet:

  • Vitamin-D
  • Biotin 
  • Spurenelemente wie Zink, Eisen, Kupfer und Selen. 
  • Essenzielle Fettsäuren 

Diese Vitamine, Mineralien und Fettsäuren spielen eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Haarfollikelzyklus, der Erhaltung einer gesunden Kopfhaut sowie der Förderung des Wachstums starker und widerstandsfähiger Haarschäfte. Ein Mangel an einem oder mehreren dieser Nährstoffe kann die Haargesundheit beeinträchtigen und zu Haarausfall führen. 

Darüber hinaus ergab eine in der Fachzeitschrift Cureus veröffentlichte Studie dass in einigen Fällen der Haarausfall auf eine schlechte Schilddrüsenfunktion zurückzuführen war, die häufig mit einem mittelschweren bis schweren Jodmangel einhergeht.  

So können Sie die Aufnahme von Nährstoffen für die Haargesundheit steigern

Die wirksamste Möglichkeit, die Haargesundheit wiederherzustellen und Haarausfall vorzubeugen, besteht darin, die zugrunde liegende Ursache zu beseitigen.

Die Einnahme von Vitamin D in Kombination mit Omega-3-Fettsäuren und einem Haarwachstum fördernden Präparat, das Biotin und Spurenelemente enthält, kann eine geeignete Maßnahme sein, um die Haar- und Kopfhautgesundheit zu fördern. 

Darüber hinaus ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung mit nährstoffreicher Vollwertkost zu achten, um die gesamten Nährstoffspeicher des Körpers aufzufüllen und dadurch Haarausfall vorzubeugen. 

Fazit

  • Das frühzeitige Erkennen häufig auftretender Mangelerscheinungen trägt dazu bei, positive Veränderungen zu bewirken und einer Verschlechterung gesundheitlicher Probleme entgegenzuwirken. 
  • Anzeichen wie Haarausfall, Muskelkrämpfe, rissige Lippen, Müdigkeit, Knochenschmerzen oder ein anhaltender trockener Husten sind Warnsignale für einen möglichen Nährstoffmangel. 
  • Eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit einer gezielten Nahrungsergänzung ist eine hervorragende Strategie, um die Nährstoffspeicher des Körpers wieder aufzufüllen und somit die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.   

Quellenangaben:

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3188408/# 
  2. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnut.2023.1168115/full 
  3. https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0235042 \
  4. https://cdn.mdedge.com/files/s3fs-public/Document/September-2017/088010027.pdf 
  5. https://academic.oup.com/ageing/article-abstract/23/5/418/26543?redirectedFrom=full text
  6. https://journalofexerciseandnutrition.com/index.php/JEN/article/view/126 
  7. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2161831323013352 
  8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10492440/ 
  9. https://www.drberg.com/blog/the-best-tip-for-a-chronic-dry-cough
  10. https://www.drberg.com/blog/leg-cramps-at-night-or-nocturnal-cramps