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Von Dr. Carlie Biggins, Ärztin für Naturheilkunde
Die in Parks und Wäldern vorhandenen beruhigenden Farbtöne werden durch das in den Pflanzenzellen enthaltene grüne Pigment namens Chlorophyll hervorgerufen, das bei Sonneneinstrahlung für die Energiegewinnung durch Photosynthese sorgt. Chlorophyll kann aus Pflanzen oder Nahrungsergänzungsmitteln bezogen werden. Es soll gesundheitliche Vorteile bieten, die sowohl das seelische als auch das körperliche Wohlbefinden steigern.
Das in Nahrungsergänzungsmitteln enthaltene Chlorophyll wird als Chlorophyllin bezeichnet. Dieses enthält das Mineral Kupfer anstatt Magnesium, das von Natur aus in der Molekülstruktur von Chlorophyll vorkommt.
Chlorophyll soll sieben wissenschaftlich nachgewiesene gesundheitliche Vorteile besitzen, von denen Sie profitieren können.
Chlorophyll soll die Entgiftungsprozesse im Körper unterstützen. Eine Studie ergab, dass Chlorophyll die Aflatoxin-Biomarker im Vergleich zu einem Placebo um 55 % reduzieren kann. Aflatoxine sind giftige Karzinogene, die von Schimmelpilzen, insbesondere der Gattung Aspergillus, gebildet werden. Diese Mutagene gedeihen beispielsweise auf Lebensmitteln wie Nüssen, Reis, Gewürzen sowie Feigen. Eine Aflatoxikose, d. h. eine akute Vergiftung mit Aflatoxinen kann die Leber erheblich schädigen und zu einem akuten Leberversagen führen.
Untersuchungen zufolge führt die Einnahme eines Chlorophyll-Nahrungsergänzungsmittels in manchen Fällen zu einer Senkung des erhöhten Aflatoxinspiegels nach einer Überdosierung. Einige Studien zeigen überdies, dass Chlorophyll in der Lage ist, sich an Schwermetalle zu binden. Diese Fähigkeit könnte dazu beitragen, diese Giftstoffe aus dem Körper zu befördern.
Studien haben gezeigt, dass Chlorophyll bei Patienten, bei denen die Bildung weißer Blutkörperchen beeinträchtigt ist, dazu beitragen kann, deren Produktion zu steigern.
Im Rahmen einer Studie wurden 105 Teilnehmer mit einer niedrigen Produktion weißer Blutkörperchen in drei randomisierte Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt dreimal täglich 40 mg Chlorophyllin, während die zweite Gruppe dreimal täglich 20 mg Filgrastim erhielt. Bei Letzterem handelt es sich um ein Knochenmarkstimulans, das die Produktion der weißen Blutkörperchen erhöht. Die dritte Gruppe erhielt dagegen ein Vitamin-C-Präparat in einer Dosierung von 100 mg dreimal täglich als Placebo.
Nach einer einmonatigen Behandlung wurden die folgenden Ergebnisse aufgezeichnet:
In der Chlorophyllin-Gruppe traten keine Nebenwirkungen auf. Zwar sind noch weitere Studien dazu erforderlich, jedoch kann bisher gesagt werden, dass Chlorophyll allem Anschein nach eine wirksame natürliche Lösung zur Steigerung der Produktion weißer Blutkörperchen sein könnte.
Überdies wurde gezeigt, dass Chlorophyll Zellen unter Umständen vor oxidativen Schäden schützt, indem es freie Radikale beseitigt. In verschiedenen Human- und Tierstudien fand man angeblich heraus, dass Chlorophyllin als Antioxidans wirkt. Dieser Wirkmechanismus kann den Körper vor oxidativem Stress schützen, der sowohl aufgrund der Belastung mit Giftstoffen als auch des Alterungsprozesses entstehen kann.
Chlorophyll gilt als das Blut der Pflanzen und kann sich daher auch auf das menschliche Blut gesundheitsfördernd auswirken. Eine interessante Studie ergab, dass mitochondriale Zellen von Säugetieren in der Lage waren, mehr Adenosintriphosphat (ATP) zu bilden, wenn sie Chlorophyll und Sonnenlicht ausgesetzt waren. Das ATP ist der Stoff, der Säugetieren die benötigte Energie bereitstellt. Dies würde nahelegen, dass Tiere durch den Verzehr von Chlorophyll auch Energie aus dem Sonnenlicht gewinnen können.
Eine andere Studie befasste sich mit den Auswirkungen von Weizengras bei Patienten, die unter Thalassämie leiden. Dabei handelt es sich um eine Blutkrankheit, die dazu führt, dass der Körper nicht ausreichend Hämoglobin bildet. Hämoglobin ist ein Protein, das als Teil der roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport verantwortlich ist. In der Studie wurde festgestellt, dass bei denjenigen, die das Weizengras-Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, weniger Bluttransfusionen erforderlich waren.
Obwohl Weizengras zu etwa 70 % aus Chlorophyll besteht, kamen die Forscher nicht zu dem Schluss, dass das Chlorophyll für die verringerte Anzahl der benötigten Transfusionen verantwortlich war. Einige gehen davon aus, dass das Chlorophyll dafür verantwortlich war, während andere vermuten, dass das Weizengras selbst für den geringeren Bedarf an Bluttransfusionen sorgte.
Eine gesteigerte Qualität der roten Blutkörperchen kann sich erheblich auf die Gesundheit, den Energiehaushalt sowie das Wohlbefinden auswirken. Höhere Hämoglobinwerte sorgen für eine höhere zirkulierende Sauerstoffmenge. Dies verbessert wiederum die Energie- und Zellfunktion im ganzen Körper.
In zwei Pilotstudien, die über einen Zeitraum von acht bzw. drei Wochen durchgeführt wurden, wandte man Chlorophyll bei den Probanden topisch an. Beide Studien ergaben, dass Chlorophyll sonnengeschädigte Haut sowie Akne lindern und große Poren verringern kann.
Zudem wurde im Rahmen von Studien beobachtet, dass Chlorophyllin unter Umständen in der Lage ist, das Bakterienwachstum sowie Entzündungen in Hautwunden zu reduzieren. Dies trägt darüber hinaus dazu bei, Wunden schneller zu heilen und das Infektionsrisiko zu verringern. Chlorophyll wirkt möglicherweise unterstützend bei der Behandlung von Verbrennungen und Geschwüren und regt eventuell das Wachstum von neuem Gewebe an.
Es ist möglich, dass eine topische Anwendung von Chlorophyll aufgrund seiner antioxidativen Wirkung auch Anti-Aging-Eigenschaften entfaltet. Durch die Förderung der Gesundheit der Mitochondrien, die eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Krankheiten und vorzeitigen Alterserscheinungen spielen, trägt Chlorophyll möglicherweise zu einem jugendlichen Aussehen und gesündere Zellen in einem fortgeschrittenen Alter bei.
Eine kleine Studie, an der 38 Frauen teilnahmen, ergab, dass diejenigen Probandinnen, die einmal täglich ein chlorophyllhaltiges Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, mehr Gewicht verloren als diejenigen, die das grüne Pflanzenmembranpräparat nicht einnahmen. Außerdem wurde in der Studie beobachtet, dass die Teilnehmerinnen aus der Gruppe, die das Nahrungsergänzungsmittel erhielt, auch einen niedrigeren Cholesterinspiegel aufwiesen. Die Forscher konnten jedoch nicht sicher bestimmen, welcher Inhaltsstoff aus dem Nahrungsergänzungsmittel für diese Ergebnisse verantwortlich war.
In Tierversuchen wurde des Weiteren festgestellt, dass die Gabe von Chlorophyll den Appetit und die Nahrungsaufnahme der Tiere reduzierte. Diese Wirkung sorgt wohl in Kombination mit der Fähigkeit von Chlorophyll, das Sättigungsgefühl zu steigern, für eine Verhinderung der Gewichtszunahme. Angesichts dieser physiologischen Vorteile könnte Chlorophyll ein ideales natürliches pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel zur Förderung der Gewichtsabnahme sein.
Für diejenigen, die an Trimethylaminurie leiden, ist Chlorophyll möglicherweise die gesuchte Lösung. Trimethylaminurie ist eine Erkrankung, die einen fischigen Körpergeruch verursacht. Eine Studie ergab, dass Chlorophyllin die Anzahl der Trimethylamine, d. h. der Moleküle, die den Fischgeruch verursachen, signifikant reduzierte.
Außerdem wurde nachgewiesen, dass Chlorophyll durch Bakterien verursachte Gerüche verringern kann. Diese besondere Eigenschaft hat vielleicht für die Bekanntheit von Chlorophyll als Atemerfrischer und natürliches Deodorant gesorgt.
Aufgrund der potenziellen Erhöhung der Produktion roter Blutkörperchen kann die Einnahme von Chlorophyll dazu beitragen, das Energieniveau zu verbessern. Die roten Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff, der für die Energieproduktion sowie eine optimale Zellfunktion benötigt wird, durch den ganzen Körper. Die höhere Menge an zirkulierendem Sauerstoff geht meist sowohl mit einem gesteigerten Energieniveau als auch mit einer besseren körperlichen Ausdauer einher.
Studien haben gezeigt, dass sich das Chlorophyll in den Mitochondrien (d. h. den zellulären Kraftwerken) von Tieren ansammelt, die sich chlorophyllreich ernähren. Innerhalb der Zellen kann Chlorophyll dem Coenzym Q-10 Elektronen spenden. Dies steigert wiederum die ATP-Produktion deutlich. Eine erhöhte ATP-Produktion bedeutet, dass mehr Energie zur Verfügung steht, die im ganzen Körper verwendet werden kann.
Sie können aus allen grünen pflanzlichen Lebensmitteln eine gesunde Portion Chlorophyll beziehen. Zu diesen Lebensmitteln zählen sowohl verschiedene Kräuter- als auch Gemüsesorten. Lebensmittel wie Rucola, Petersilie, Weizengras, Spinat, Grünkohl, Brokkoli und Alfalfa enthalten von Natur aus hohe Mengen an Chlorophyll. Es wird jedoch angenommen, dass natürliches Chlorophyll während des Verdauungsprozesses möglicherweise nicht lange genug bestehen bleibt, um absorbiert werden zu können. Aus diesem Grund ist es möglicherweise vorteilhafter, ein Chlorophyllpräparat einzunehmen.
Chlorophyllpräparate sind in verschiedenen Formen erhältlich, die auf verschiedene Weise eingenommen bzw. angewandt werden, so etwa in flüssiger Form, als Tabletten, Pulver oder Salben zum Auftragen auf die Haut. Die meisten Hersteller empfehlen, täglich 100 bis 300 mg Chlorophyll einzunehmen. Es ist jedoch am besten, die Anweisungen auf dem Etikett des jeweiligen Nahrungsergänzungsmittels zu befolgen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Zwar hat Chlorophyll keine toxische Wirkung, jedoch kommt es bei der Einnahme von Chlorophyllpräparaten manchmal zu einigen unangenehmen Nebenwirkungen wie Magenverstimmungen und Durchfällen. Chlorophyllhaltige Nahrungsergänzungsmittel können überdies einen dunklen Stuhl verursachen. Diese Verfärbung wird leider oftmals fälschlicherweise als Blut im Stuhl aufgefasst.
Chlorophyllsalben zum Auftragen auf die Haut lösen bei manchen Menschen einen Juckreiz oder ein Brennen aus. Daher empfiehlt es sich, sie vorab auf einer kleinen Hautfläche zu testen.
Befragen Sie stets Ihren Arzt, bevor Sie mit der Einnahme eines neuen Nahrungsergänzungsmittels beginnen.
Quellenangaben:
