Schätzungsweise drei Viertel der Amerikaner nehmen mindestens ein Nahrungsergänzungsmittel pro Tag ein. Und wenn Sie so sind wie ich, verwenden Sie verschiedene Produkte, um Ihr Wohlbefinden zu fördern. 

Vielleicht nehmen Sie täglich ein Multivitamin-Mineralstoff-Präparat und haben für die Erkältungs- und Grippesaison Zink, Holunderbeerenextrakt oder Vitamin C auf Lager. Womöglich nehmen Sie auch Nahrungsergänzungsmittel wie Fischöl, Kollagen, Vitamin D, Kalzium, Magnesium oder Coenzym Q10 und ein Probiotikum zur Verbesserung der Darmgesundheit. 

Doch es gibt noch viele andere Nahrungsergänzungsmittel, die Sie kennenlernen sollten. Hier sind fünf, die Sie in Ihre Gesundheitsroutine integrieren sollten.

1. Berberin

Möchten Sie Ihren Blutzucker- und Cholesterinspiegel senken und Entzündungsvorgänge reduzieren? Vielleicht sollten Sie mit Ihrem Arzt über die Aufnahme von Berberin in Ihren Nahrungsergänzungsmittel-Plan sprechen.

Berberin ist ein bioaktives Alkaloid, das in der Rinde, den Wurzeln und Blättern von etwa 450 bis 500 Pflanzen vorkommt, darunter Berberitze, Kurkuma, Goldsiegelwurzel und Gewöhnliche Mahonie. Wie Kurkuma ist auch Berberin gelb und wurde früher häufig zum Färben von Wolle und Leder verwendet. 

Berberin wird seit über 3000 Jahren in der Medizin verwendet. Assyrische Tontafeln aus dem Jahr 650 v. Chr. beschreiben es als blutreinigend. Es hat eine Vielzahl von therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten, mehrere Wirkmechanismen und wird seit langem in der traditionellen chinesischen und ayurvedischen Medizin sowie in Südamerika verwendet. 

Traditionell wird Berberin zur Behandlung von Haut-, Darm- und Atemwegserkrankungen, zur Heilung von Tumoren, Infektionen und Wunden, zur Behandlung von Hämorrhoiden, Verdauungsstörungen und Ruhr sowie zur Senkung von Fieber eingesetzt. Heutzutage wird es in China als frei verkäufliches antibakterielles Mittel gegen Durchfall verwendet. 

Berberin wirkt auf zellulärer Ebene durch die Stimulierung eines Enzyms namens AMP-aktivierte Proteinkinase (AMPK). AMPK reguliert die Energie der Zellen und ist an vielen biologischen Prozessen beteiligt. Darüber hinaus hat der Pflanzenstoff antimykotische und antibiotische Eigenschaften, die bestimmte Infektionen bekämpfen und das Mikrobiom des Körpers verbessern können.

Senkung des Blutzuckerspiegels

Die Forschung legt nahe, dass Berberin den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes deutlich senken kann und möglicherweise ebenso wirksam ist wie das Diabetesmedikament Metformin. Eine 2008 durchgeführte randomisierte klinische Studie mit 116 Patienten mit Typ-2-Diabetes und Dyslipidämie (ungesunde Werte einer oder mehrerer Fettarten im Blut) ergab, dass Berberin „wirksam und sicher bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes und Dyslipidämie“ ist. 

Berberin wirkt sich auf den Glukosestoffwechsel aus, indem es die Insulinresistenz verbessert, die Insulinsekretion fördert, den Abbau von Kohlenhydraten verlangsamt und die Glukoseproduktion in der Leber hemmt. 

Herzgesundheit

Berberin kann auch zum Schutz des Herz-Kreislauf-Systems beitragen. Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien ergab, dass die Einnahme von Berberin zu einer deutlichen Senkung des Gesamtcholesterinspiegels, der Triglyceridwerte und des LDL-Cholesterinspiegels beiträgt und gleichzeitig den HDL-Cholesterinspiegel („gutes“ Cholesterin) erhöht. In einer anderen Studie wurde festgestellt, dass die Einnahme von 500 mg Berberin zweimal täglich über einen Zeitraum von drei Monaten den Cholesterinspiegel um 29 %, die Triglyceridwerte um 35 % und den LDL-Cholesterinspiegel um 25 % senkt. 

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Berberin Verletzungen bei auf mangelnder Durchblutung beruhenden Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt verringern kann. Es kann möglicherweise auch den Blutdruck senken und antioxidativen Stress reduzieren. 

Kognitive Gesundheit

Berberin scheint auch dem Nervensystem zugute zu kommen. Die Forschung legt nahe, dass Berberin die Entstehung von Alzheimer verlangsamen und zur Behandlung von affektiven Störungen wie Depression und bipolarer Störung beitragen kann.

Verbesserte Leberfunktion

Berberin kann auch zur Verbesserung der Leberfunktion beitragen, insbesondere bei Menschen mit nichtalkoholischer Fettlebererkrankung. Eine Metaanalyse von sechs randomisierten, kontrollierten Studien, in denen Berberin zur Behandlung der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) untersucht wurde, kam zu dem Schluss, dass Berberin eine „positive Wirkung auf die Blutfettwerte, den Blutzuckerspiegel, die Leberfunktion, die Insulinresistenz und die Fettlebererkrankung von NAFLD-Patienten“ hat.

Gewichtsabnahme

Es gibt zwar weniger Untersuchungen zu Berberin und Gewichtsverlust, doch einige Studien haben ergeben, dass es den Body Mass Index (BMI) senken kann. In einer klinischen Studie mit 37 Männern und Frauen im Alter von 32 bis 68 Jahren mit neu diagnostiziertem Metabolischem Syndrom (eine Kombination aus hohen Blutfettwerten, hohem Blutzuckerspiegel und Bluthochdruck) zeigte sich bei Teilnehmern, die 12 Wochen lang dreimal täglich 0,3 g Berberin einnahmen, ein deutlicher Rückgang des BMI von 31,5 auf 27,4. In einer Tierstudie wurde festgestellt, dass Berberin den Stoffwechsel von Mäusen verbessert, die fettreich ernährt wurden.

Warnhinweis

Klinische Studien zeigen, dass Berberin im Allgemeinen sicher ist, aber Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten aufweist, insbesondere mit solchen, die zur Behandlung von Diabetes und Bluthochdruck eingenommen werden. Sprechen Sie also mit Ihrem Arzt, bevor Sie Berberin einnehmen. Kinder, schwangere oder stillende Frauen und Menschen mit einer Allergie gegen bestimmte Pflanzen sollten Berberin nicht einnehmen.

2. Rosenwurz

Fühlen Sie sich gestresst, ängstlich oder erschöpft? Möchten Sie Ihre Energie, Ihre allgemeine Vitalität und Ihr Wohlbefinden steigern? Dann ist Rosenwurz vielleicht interessant für Sie. Rosenwurz (Rhodiola rosea), auch als „goldene Wurzel“, „arktische Wurzel“ und im Chinesischen als Hong Jing Tian bezeichnet, ist eine Heilpflanze, die in kalten Regionen und Höhenlagen der Arktis, Asiens und Europas vorkommt. 

In Russland, Skandinavien und anderen Teilen Europas wird Rosenwurz seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin zur Förderung der Heilung, zur Behandlung von Müdigkeit und Schwäche, zum Abbau von Stress und zur Steigerung des Wohlbefindens eingesetzt. Heute wird es verwendet, um Energie und Ausdauer zu steigern, die sportliche Leistung zu verbessern und Stress und Ängste zu bewältigen. 

Ein potentes Adaptogen

Wie bei asiatischem Ginseng, Ashwagandha und einigen Heilpilzen (Cordyceps und Löwenmähne) handelt es sich bei Rosenwurz ein Adaptogen – eine natürliche Substanz, die dem Körper hilft, mit körperlichen, umweltbedingten und emotionalen Stressfaktoren umzugehen und die Homöostase zu verbessern. Im Allgemeinen sind Adaptogene auch deshalb von gesundheitlichem Nutzen, weil sie bei normaler Dosierung in der Regel ungiftig sind. 

Adaptogene haben eine doppelte Wirkung – Sie stimulieren die Ausschüttung von Stresshormonen und kurbeln den Energiestoffwechsel an. Sie können außerdem chemische Reaktionen im Körper verstärken oder abschwächen, je nach Bedarf. Wenn Sie sich gestresst fühlen, helfen Adaptogene, den Cortisolspiegel zu senken. Wenn Sie müde sind, können Adaptogene den Cortisolspiegel anheben, so dass Sie mehr Energie haben, um Dinge zu erledigen. 

Aktuell ist Rosenwurz das wichtigste Adaptogen gegen Stress, das vom Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC), dem für die Zusammenstellung und Bewertung wissenschaftlicher Daten zuständigen Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur, zugelassen wurde.

Entlastung bei Burnout

Einer der aufregendsten Forschungsbereiche rund um Rhodiola rosea ist die Verwendung bei der Behandlung von Burnout. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält Burnout für ein weit verbreitetes Problem und definiert es als "Syndrom als Folge von chronischen Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird". 

Eine klinische Studie mit 118 Personen im Alter von 30 bis 60 Jahren, die an Burnout litten, ergab, dass eine tägliche Behandlung mit 400 mg Rosenwurzextrakt über 12 Wochen zu einer Verbesserung zahlreicher mit dem Burnout-Syndrom verbundener Symptome führte. Bereits nach einer Woche wurden Verbesserungen festgestellt, die im Verlauf der Studie mit nur wenigen unerwünschten Nebenwirkungen anhielten.

Erhöhte Wachsamkeit und positive Stimmung

Fühlen Sie sich niedergeschlagen oder unkonzentriert? Rhodiola rosea kann helfen, Müdigkeit zu bekämpfen und gleichzeitig die Wahrnehmung, die Konzentration und die Stimmung zu verbessern. In einer Studie mit 100 Personen, die an anhaltenden oder chronischen Erschöpfungssymptomen litten, berichteten Teilnehmer, die acht Wochen lang täglich 400 mg Rosenwurz eingenommen hatten, dass sie weniger Stress und Müdigkeit verspürten und sich ihre Stimmung, ihre Konzentration und ihre Lebensqualität verbesserten. 

In einer anderen Studie erfuhren Patienten, die sechs Wochen lang täglich 170 mg Rosenwurzextrakt einnahmen, eine signifikante Verringerung der allgemeinen depressiven Symptome, wie Schlaflosigkeit, emotionale Instabilität und Somatoforme Störungen (körperliche Symptome im Zusammenhang mit Stress und Emotionen, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Rückenschmerzen). 

Tierstudien haben ergeben, dass Rosenwurz die Gehirnfunktion verbessern und die Stimmung und das Gedächtnisvermögen fördern kann. Dieses Adaptogen wird auch als Mittel zur Behandlung mehrerer altersbedingter Erkrankungen, einschließlich der Alzheimer-Krankheit, untersucht. 

Anwendung und Sicherheit

Rosenwurz wird in der Regel als Präparat aus dem Wurzelpulver oder als standardisierter Extrakt eingenommen. Sie können Rosenwurz in Speisen oder Getränke geben, als Kapsel oder in Form einer Tinktur einnehmen. Nach Angaben des US-amerikanischen National Center for Complementary and Integrative Health (Nationales Zentrum für komplementäre und integrative Gesundheit) wurde Rosenwurz in Studien mit einer Dauer von sechs bis 12 Wochen sicher verwendet. Es liegen jedoch nur wenige Informationen darüber vor, ob die Einnahme während der Schwangerschaft oder der Stillzeit unbedenklich ist. 

3. Olivenblattextrakt

Sie wissen wahrscheinlich, dass Olivenöl eine reichhaltige Quelle für gesunde Fettsäuren und Antioxidantien ist und sich hervorragend für Marinaden, Salatdressings und Pfannengerichte eignet. Aber wussten Sie, dass der aus den Blättern des Olivenbaums gewonnene Extrakt viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat? Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass Olivenblattextrakt die unterschiedlichsten Wirkungen haben kann, von der Senkung des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels bis hin zur Unterstützung der Gewichtsabnahme.

Die Olivenpflanze ist ein Symbol der himmlischen Kraft und wird seit Jahrhunderten medizinisch genutzt. Sie wurde bereits bei den alten Ägyptern bei Mumifizierungszeremonien verwendet. Der Legende nach schenkte Athene, die Göttin der Weisheit, der Menschheit den Olivenbaum. In Ländern wie Griechenland, Italien und Spanien werden Olivenblätter noch immer in der traditionellen Medizin zur Behandlung von Grippe und Erkältung, zur Bekämpfung von Infektionen und zur Heilung der Haut verwendet. 

Der gesundheitliche Nutzen der Pflanze ist vor allem auf das Oleuropein zurückzuführen, ein Polyphenol, das in den Blättern und im Öl enthalten ist. Wie Vitamin C und Vitamin E wirkt Oleuropein als Antioxidans, das oxidativen Stress ausgleicht und Entzündungen hemmt. Tierstudien deuten darauf hin, dass Oleuropein die Herzgesundheit unterstützen kann, indem es den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senkt, Arteriosklerose vorbeugt und das Herz vor Schäden schützt. 

Bevölkerungsstudien haben immer wieder gezeigt, dass Menschen, die sich mediterran ernähren, d. h. reichlich Olivenöl, viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Fisch essen und weniger rotes Fleisch zu sich nehmen, seltener an chronischen Erkrankungen leiden. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Oleuropein die chemische Substanz im Olivenöl sein könnte, die für die antitumorale Wirkung verantwortlich ist. 

Unterstützung bei Diabetes

In der traditionellen Medizin wird häufig eine Kombination aus Olivenblattextrakt, Kurkuma und Bockshornklee verwendet, um Diabetes zu behandeln. Alle drei können den Umgang des Körpers mit Insulin verbessern, dem Hormon, das für den Transport von Glukose aus dem Blutkreislauf in die Zellen verantwortlich ist. Tierstudien zeigen, dass Olivenblattextrakt Hyperglykämie und Hyperinsulinämie verringert. 

Gewichtsmanagement

Olivenblattextrakt kann auch beim Gewichtsmanagement von Nutzen sein. In Tierstudien hat Olivenblattextrakt dazu beigetragen, Fettleibigkeit zu verhindern und die Ansammlung von Bauchfett sowie die Serumfettwerte bei Mäusen zu reduzieren, die fettreiche Kost erhielten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Olivenblattextrakt die fettproduzierenden Moleküle auf genetischer Ebene so verändert, dass sie weniger Fett speichern. 

Weitere gesundheitsfördernde Wirkungen

Tierstudien deuten darauf hin, dass Oleuropein die Leber schützen und das Fortschreiten der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung verhindern kann. Weitere Forschungsarbeiten befassen sich mit der nervenschützenden Wirkung von Oleuropein zur Verhinderung oder Verringerung von Schäden oder Verlusten durch die Parkinson-Krankheit und Alzheimer. 

Die antimikrobielle Wirkung von Oleuropein kann die Resistenz gegen Krankheitserreger wie Salmonellen und antibiotikaresistente Bakterien verbessern. Die antiviralen Eigenschaften des Oleuropeins können auch zur Bekämpfung von Herpes und HIV beitragen. Einzelne Berichte deuten darauf hin, dass die Einnahme von Olivenblattextrakt zu Beginn der Erkältungs- oder Grippesymptome die Krankheit verhindern oder verkürzen kann. Das Gurgeln mit Olivenblättertee kann ebenfalls zur Behandlung von Halsschmerzen beitragen, indem die Entzündungsvorgänge und Virusaktivität gehemmt werden. 

Anwendung und Sicherheit

Olivenblattextrakt ist als Nahrungsergänzungsmittel, Tee oder Tinktur erhältlich. Die Forschung legt nahe, dass Dosen von 500 bis 1.000 mg täglich positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Dieses Nahrungsergänzungsmittel kann den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel senken. Daher sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, wenn bei Ihnen Bluthochdruck oder Diabetes diagnostiziert wurde. Schwangere oder stillende Frauen sollten Olivenblattextrakt meiden, da die Unbedenklichkeit für diese Bevölkerungsgruppen nicht ausreichend belegt ist. 

4. Modifiziertes Zitruspektin

Viele Menschen nehmen Ballaststoffe – den Teil der pflanzlichen Nahrung, den wir nicht verdauen – als Nahrungsergänzungsmittel ein, um die Ausscheidung zu unterstützen, die Darmgesundheit zu verbessern, den Cholesterinspiegel zu senken, das Gewichtsmanagement zu fördern und den Blutzuckerspiegel in Balance zu halten. Gängige Ballaststoffpräparate werden aus Flohsamen, Hafer und anderen Körnern und Samen gewonnen. 

Modifiziertes Ziruspektin (MCP) ist ein weiteres Ballaststoffpräparat, von dem Sie vielleicht noch nichts gehört haben. Es wird aus den Schalen und dem Fruchtfleisch von Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen, Limetten und Grapefruits hergestellt. Da der Körper Pektin nicht direkt aufnehmen kann, wird das Pektin in den Fruchtschalen so verändert, dass es in den Blutkreislauf aufgenommen und vom Körper verwertet werden kann.

Es kann auch bei der Entgiftung helfen, indem es giftige Metalle wie Arsen, Kadmium und Blei ausleitet, ohne den Spiegel an nützlichen Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium und Zink zu senken. 

Senkung des Cholesterinspiegels

Mehrere Studien haben gezeigt, dass sowohl modifiziertes als auch unmodifiziertes Pektin zur Vorbeugung von Herzkrankheiten beitragen kann, indem es den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senkt. Eine randomisierte klinische Studie ergab, dass die Einnahme von Pektin in Kombination mit Guarkernmehl den LDL-Cholesterinspiegel bei Probanden mit leicht bis mäßig hohen Werten um 12,1 % senkte.

Verdauung im Gleichgewicht

MCP kann auch das Verdauungssystem unterstützen. Wie ein Präbiotikum trägt es zur Verbesserung der Gesundheit des Mikrobioms bei, indem es das Verhältnis von guten zu schlechten Bakterien im Darm erhöht. 

Die Forschung hat gezeigt, dass MCP dazu beitragen kann, die mit dem Reizdarmsyndrom (IBS) verbundenen Symptome zu lindern. Eine randomisierte, kontrollierte Studie mit 87 Patienten mit Reizdarmsyndrom und Durchfall hat gezeigt, dass die Probanden, die täglich MCP einnahmen, im Vergleich zu den Kontrollpersonen deutlich weniger Symptome, eine bessere Stuhlkonsistenz und eine bessere Lebensqualität aufwiesen. 

5. Vitamin K

Das 1929 in Deutschland entdeckte Vitamin K hat seinen Namen vom deutschen Wort „Koagulationsvitamin“. Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das die Funktionsweise vieler lebenswichtiger Proteine im Körper beeinflusst. Die Proteine Prothrombin, das für die Blutgerinnung verantwortlich ist, und Osteocalcin, das gesundes Knochengewebe bildet, benötigen Vitamin K. 

Vitamin K ist nicht nur für die Blutgerinnung wichtig, sondern trägt auch zur Knochen- und Herzgesundheit bei, verbessert die Insulinempfindlichkeit und kann das Risiko chronischer Erkrankungen verringern. Vitamin K trägt dazu bei, dass das Kalzium dorthin gelangt, wo es gebraucht wird (in die Knochen) und nicht dorthin, wo es nicht gebraucht wird (in die Blutgefäße und Nieren). Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es dazu beitragen kann, osteoporosebedingte Knochenbrüche und Gefäßverkalkungen zu verhindern, die das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. 

Der Mikronährstoff kommt in zwei Formen vor: K1 (Phylloquinon) und K2 (Menachinon). Vitamin K1 ist in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, insbesondere in grünem Blattgemüse wie Grünkohl, Spinat, Kohl, Sojabohnen und Olivenöl. Vitamin K2 ist in einigen Lebensmitteln tierischen Ursprungs enthalten, darunter Huhn, Eigelb und Käse, sowie in fermentierten Lebensmitteln wie dem traditionellen japanischen Sojabohnenprodukt Natto. Bakterien im Darm produzieren ebenfalls Vitamin K2. Da es fettlöslich ist, können Sie die Aufnahme durch den Verzehr von Vitamin-K-reichen Lebensmitteln gemeinsam mit fettreichen Lebensmitteln wie Olivenöl fördern.

Die angemessene Zufuhr für Vitamin K beträgt 90 µg/Tag für Frauen und 120 µg/Tag für Männer. Zwar nehmen die meisten Menschen über die Ernährung allein ausreichend Vitamin K2 zu sich, doch gibt es Hinweise darauf, dass die Einnahme von Vitamin K2 zusammen mit Vitamin D und Kalzium eine wirksame Behandlung von Osteoporose sein und die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessern kann, indem Kalziumablagerungen in den das Herz umgebenden Arterien verhindert wird. Mehrere Unternehmen stellen ein Nahrungsergänzungsmittel her, das eine Kombination aus Vitamin D3 und Cholecalciferol mit Vitamin K2 enthält. 

Medikamente wie Antibiotika können Darmbakterien zerstören, die Vitamin K bilden. Bei Menschen, die diese Medikamente einnehmen, liegt ein höheres Risiko für einen Mangel an Vitamin K vor. 

Fazit

Vielleicht kennen Sie bereits gängige Nahrungsergänzungsmittel wie Multivitaminpräparate, Vitamin D, Zink, Coenzym Q10 und Fischöl. Doch Berberin, Rosenwurz, Olivenblattextrakt, modifiziertes Zitruspektin und Vitamin K sind weniger bekannte Nahrungsergänzungsmittel, die eine breites Spektrum an potenziellen gesundheitsfördernden Wirkungen bieten. Lernen Sie diese unscheinbaren Nahrungsergänzungsmittel kennen, damit Sie Ihre Gesundheitsroutine auf die Bedürfnisse Ihres Körpers abstimmen können. 

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